Man spricht häufig davon, dass Gott im Garten Eden nur ein Gebot gegeben habe. Und was für ein Gebot war das? Dass Adam (und Eva) nicht essen sollten von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen? Sehen wir uns die Schriftstelle dazu an:

„Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen“ (1. Mose 2,16–17).

Wir sehen: Gott gebot dem Menschen zweierlei: Von jedem Baum zu essen und von einem Baum nicht zu essen. Natürlich ist das Gebot mit dem Essen von jedem Baum mehr eine Erlaubnis – aber das Wörtchen „gebot“ wird doch beiden Aussagen vorangestellt.  

Also, wenn man es ganz genau nehmen will, dann müsste man von nur einem Verbot Gottes im Garten Eden sprechen. Natürlich weiß man auch, was mit dem einem Gebot gemeint ist. Schon recht. Nur besteht dann vielleicht eine gewisse Gefahr darin, dass die Güte Gottes ein wenig an den Rand gedrängt wird. Gott hat in seiner Güte den Menschen eben zuerst und ausdrücklich darauf hingewiesen, was er tun durfte.

Übrigens hat Eva den Gedanken an die Güte Gottes sehr stark an den Rand gedrängt, als sie den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen in ihren Gedanken und Worten in die Mitte des Gartens stellte, gleichwohl dort der Baum des Lebens stand (1. Mose 2,9; 1. Mose 3,3). Aber das ist eine andere Geschichte …