„Und Jakob zog seines Weges, und es begegneten ihm Engel Gottes“ (1. Mose 32,1).
Jakob zog furchtsam den Weg zurück in das Land Kanaan, weil er seinem Bruder Esau begegnen musste, der ihm feindlich gesinnt sein konnte. War diese Ängstlichkeit berechtigt? Hatte er nicht kurz vorher erfahren dürfen, wie Gott ihn auf wunderbare Weise vor der Wut seines Schwiegervaters Laban beschützte? Gewiss hätte Jakob sich manche Not ersparen können, wenn sein Herz mehr mit Gott beschäftigt gewesen wäre, der für ihn war, als mit Esau, der gegen ihn sein mochte!
Doch Gott beachtete in Gnade die Not Jakobs, die seine Gedanken so stark in Anspruch nahm. Er blieb nicht gleichgültig, als er sah, wie die eisige Hand der Furcht das Herz seines Knechtes umklammerte – auch wenn sie so grundlos war wie die Angst eines Kindes vor dem Dunkeln. Denn Gott ist voll innigen Mitgefühls und bemisst den Trost, den er gibt, entsprechend den Empfindungen des geplagten Herzens. Seine Antwort auf die Furcht Jakobs war wirklich gewaltig: „Engel Gottes begegneten ihm“. Konnte es einen größeren Beweis dafür geben, dass Gott seinen Knecht beschützen wollte?
Leider war Jakob derart mit seinem Problem beschäftigt, dass ihm nicht einmal die himmlischen Boten Mut einflößen konnten. So zitterte er, als Esau ihm schließlich entgegenzog, und begann, kleingläubige Pläne zu schmieden.
Nun, die Ermutigungen, die uns gesandt werden, sind keine sichtbaren Engel. Und doch benutzt Gott noch heute „Boten“ – oft in Form eines passenden Bibelwortes, einer passenden Botschaft – die unseren Bedürfnissen völlig entsprechen. Wollen wir von dem, was uns seine Liebe schenkt, nicht einen besseren Gebrauch machen als Jakob bei dieser Gelegenheit?