Es gibt einige Kapitel in der Bibel, in denen die eigene Person des Schreibenden stark im Vordergrund steht, in denen das Wörtchen „ich“ oft vorkommt.

Es seien an dieser Stelle vier „Ich-Kapitel“ genannt:

  • Hiob 29: Das Kapitel der Selbstzufriedenheit; Hiob schwelgt in seiner großartigen Vergangenheit.
  • Prediger 2: Das ist das Kapitel der Selbstsucht; Salomo freut sich an dem, was er alles getan hat.
  • Römer 7: Das Kapitel der Selbstvorwürfe; unter dem Druck des Gesetzes zerfrisst man sich selbst.
  • Philipper 3: Das ist das Kapitel der Selbstvergessenheit; Paulus nennt seine natürlichen Vorzüge nur, um sie im gleichen Atemzug als Dreck zu bezeichnen.

An dieser Stelle wollen wir uns nur mit Hiob auseinandersetzen. Die Beschäftigung mit dem „Ich“ führte dieses Dulder nur in eine dunkle schmale Sackgasse. Was hat ihm der Blick in seine glorreiche Vergangenheit gebracht (Hiob 29)? Hat das irgendwie Trost in sein Herz geschleust, seine Erkenntnis vermehrt? Sicher nicht. Jemand hat zu Recht geschrieben: „Die Asche vergangener Freude konnten seinem armen, trostlosen Herzen keine Wärme geben. Sie konnte nur die Flamme seines Stolzes nähren, die inmitten der Ruinen der Vergangenheit nur umso heller leuchtete“ (S. Ridout in „The book of Job“).

Hiob war mit der falschen Person beschäftigt. Als Gott schließlich das Wort ergriff, lenkte er die Blicke Hiobs auf sich selbst und seine Größe. Das machte Hiob klein und bereitete den Weg zu großem Segen.

Vielleicht blickt auch einer der Leser wehmütig auf bessere Zeiten zurück. Auf Zeiten, wo man „oben“ war, wo man auf dem Siegertreppchen stand. Und jetzt? Probleme in der Familie, Demütigungen in der Gemeinde, Kurzarbeit in der Firma. Lass die Gedanken jetzt nicht zurückwandern, sondern lass sie schnurstracks nach oben gehen. Sieh dir nochmals Paulus in Philipper 3 an.