Drei Bibelbücher enden mit einem Fragezeichen: die Klagelieder, der Prophet Jona und der Prophet Nahum. In den Klageliedern spricht Jeremia (als Mund des Überrestes) im letzten Satz eine Frage aus, in Jona und Nahum finden wir dagegen Worte, die Gott gesprochen hat.
Es ist bemerkenswert: Jona und Nahum handeln beide von der assyrischen Hauptstadt Ninive – und beide Bücher enden mit einer Frage Gottes.
In Jona stellt Gott dem murrenden Propheten im letzten Satz die Frage, warum er sich nicht über diese große bußfertige Stadt erbarmen wollte (Jona 4,11). In Nahum fragt Gott Ninive, über wen ihre Bosheit nicht ergangen sei und begründet mit ihrer Bosheit sein schonungsloses Gericht (Nahum 3,11).
In Jona sehen wir im letzten Vers das Erbarmen Gottes über Ninive und in Nahum das Gericht Gottes über Ninive. Beides stimmt jeweils völlig mit der Botschaft des ganzes Propheten überein.
Gnade oder Gericht – das sind in der Tat die beiden Möglichkeiten, vor der jeder Mensch bis heute steht!