„Als er aber in Jerusalem war, am Passah, auf dem Fest, glaubten viele an seinen Namen, als sie seine Zeichen sahen, die er tat. Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte und nicht nötig hatte, dass jemand Zeugnis gebe von den Menschen; denn er selbst wusste, was in dem Menschen war“ (Johannes 2,23–25).

Viele Juden glaubten an Jesus, weil sie seine Zeichen sahen; sie glaubten, weil sie gefühlsmäßig überzeugt waren. Aber das ist nicht der Glaube, den der Herr anerkennen kann. Er vertraute sich deshalb diesen Menschen nicht an.

Im nächsten Kapitel dieses Evangeliums wird eine Person gezeigt, die auch diese Art von Glauben hatte: Nikodemus. Er sagt zu Jesus: „Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, wenn Gott nicht mit ihm ist“ (Johannes 3,2). Er glaubte aufgrund der Zeichen. Aber was sagt der Herr ihm? Er weist ihn daraufhin, dass er von neuem geboren werden muss und dass er das Zeugnis Gottes annehmen soll. Wahrer Glaube richtet sich auf die Person des Sohnes Gottes (Vers 18) – und nicht auf die Wunder, die er getan hat.

Unmittelbar vor der anfangs zitierten Aussage in Johannes 2,23–25 lesen wir etwas Bemerkenswertes über die Jünger: „Als er nun aus den Toten auferweckt war, erinnerten sich seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte“ (Johannes 2,22).

Die Jünger glaubten der Schrift und dem Wort – das war ein Glaube, den der Herr anerkennen konnte! So ist es auch heute noch. Wir brauchen keine sensationellen Erfahrungen, die nur das Gefühl (oder auch allein den Verstand) ansprechen, sondern wir dürfen den schlichten Glauben an das Wort Gottes haben.