Kindliche Frühförderung ist in. Schon die ganz Kleinen haben einen vollen Terminkalender.  Logopädie, Ergotherapie und vieles anderes muss bewältigt werden. Am besten funktioniert die Förderung, wenn Kleinkinder in einer Tagesstätte von Spezialisten betreut und zu Höchstleistungen angestachelt werden. Meinen manche zumindest.

Doch ist es für ein dreijähriges Kind wirklich entscheidend, dass ihm das X perfekt auf ein Blatt Papier vorgemalt wird, oder kommt es auf andere Werte an? Ich sage es mal ganz platt: Die Bindung ist wichtiger als die Bildung. Das Kind benötigt jemand, auf den es sich verlassen kann. Die Kleinen brauchen Liebe und klare Grenzen und nicht ein geschultes Lächeln und unverbindliche Richtlinien. Mit anderen Worten: Sie brauchen ihre eigenen Eltern. Und außerdem dürfen Kinder ruhig Kinder bleiben, die unbekümmert stundenlang spielen und toben dürfen und dabei – siehe da! – eine ganze Menge lernen. 

Nun geht es hier sicher nicht darum, Frühfördermaßnahmen zu verteufeln und alle gut gemeinten und auch gut gemachte Hilfestellungen zu boykottieren. Man sollte aber sensibel bleiben, was man den Kindern alles zumutet, denke ich. Und auch darf man sich gewiss immer wieder neu motivieren lassen, die Eltern-Kind-Beziehung zu pflegen und ihr den Raum beizumessen, der ihr nach Gottes Wort zukommt (vgl. z.B. 5. Mose 6,6.7).