Der Römerbrief zeigt uns, dass wir von den Sünden gerechtfertigt worden sind. Gott sieht keine Sünden mehr bei den Gläubigen, weil Christi Blut dafür geflossen ist. (Römer 3 – 5,11)

Aber nicht nur das. Gott sieht auch das Fleisch nicht mehr bei einem Gläubigen, weil Gott das Gerichsturteil über den alten Menschen – am Kreuz Christi – vollzogen hat. Gott sieht uns nun nur noch in Christus, getrennt von der Sünde. (Römer 5,12 ff.)

Mit der zweiten Wahrheit haben wir oft größere Schwierigkeiten als mit der ersten. Denn die Sünden, die wir irgendwann mal getan haben, beschäftigen uns in der Gegenwart nicht mehr und wird tun uns vergleichsweise leicht, anzunehmen, dass die Sünden vergeben und weggetan sind. Das Fleisch aber ist noch da und macht sich täglich bemerkbar, insofern fällt es uns schwer, zu begreifen, dass Gott uns getrennt von der Sünde sieht und wir nicht mehr „im Fleisch“ der Stellung nach sind.

Die Tatsache, dass wir von Sünden gerechtfertigt worden sind, bringt Dank und Freude im Blick auf das hervor, was Gott getan hat. Die Tatsache, dass wir mit Christus gestorben sind, bringt auch eine große Verpflichtung mit sich: Wir dürfen mit der Sünde in der Praxis nichts zu tun haben. Das zeigt Römer 6.

Doch wie kann das wahr werden? Wenn man versucht, das mit dem Gesetz zu vollbringen, wird man scheitern. Das zeigt Römer 7. Wer sich anstrengen will, kommt nicht weiter. Der Wille zum Guten allein genügt nicht. „Denn das, was ich nicht will, übe ich aus.“ Das Gesetz, das zum Leben gegeben, erweist sich zum Tod. Das Gesetz ist gut, aber man muss es richtig gebrauchen. Es gibt keine keine Kraft zur Heiligkeit, dazu war es nie gegeben worden.

Was nun? Der Blick muss auf Christus und sein Werk gerichtet werden. Dann übernimmt der Heilige Geist das Kommando und das Leben des Christen wird sieghaft. Dazu genügt es nicht, zu verstehen, dass wir mit Christus gestorben sind (obwohl das notnwendig ist), sondern dazu müssen wir auch wissen, dass jede Kraft in Christus, dem Auferstandenen, und in seinem Geist liegt. „Das Fleisch nützt nichts“ (Joh 6,63). Das müssen wir wissen. Wir müssen aber auch wissen: „Der Geist ist es, der lebendig macht.“