Frage: Wir lesen in Johannes 1,29 von der „Sünde der Welt” und in Römer 8,3 von „Sünde im Fleisch.“ Gibt es einen Unterschied zwischen diesen beiden? Und wie kann man sie von den Sünden eines Einzelnen unterscheiden?

Antwort: Der Ausdruck „Sünde der Welt” in Johannes 1 ist so umfassend wie nur irgend möglich. Sünde, mit ihren Wurzeln und jedem Ableger bis zu den feinsten Verzweigungen in der Welt, muss durch das Lamm Gottes weggenommen werden. Sein Kreuz ist die Grundlage davon, und Er selbst wird es tun, wie es in Offenbarung 19–21 vorhergesagt wird. „Sünde im Fleisch“ ist etwas anderes. Dem Wesen nach ist Sünde natürlich immer gleich, wo immer man sie im Universum Gottes auch antrifft, ob in Dämonen oder in Menschen, aber was diese Welt betrifft, ist das Fleisch – die alte, gefallene Natur der Nachkommen Adams – das große Vehikel, in dem sie wohnt und wirkt – weltweit in den Einzelnen Sünden hervorbringend.

Stell dir ein riesiges Elektrizitätswerk vor, mit einem ganzen Netzwerk von Stromdrähten, die sich, völlig unisoliert, von dort aus über eine ganze Großstadt erstrecken. Das gäbe Stromschläge, Betroffenheit und Tod in jede Richtung! Sünde ist so etwas wie der subtile und undefinierbare elektrische Strom, der seinen Einfluss in jede Richtung spürbar macht. Das Fleisch gleicht dem Draht, dem Sitz der Elektrizität und Mittel, durch das sie wirkt. Sünden sind wie Stromschläge, die in jede Richtung ausgeteilt werden und den Tod zur Folge haben. Die Sünde der Welt ist wie der ganze Konzern mit Drähten, Elektrizität, Elektrizitätswerken und allem. Mit dieser abscheulichen Sache wird vollständig aufgeräumt. Das ist der Wert des Kreuzes. Johannes hat daher allen Grund zu sagen: „Siehe das Lamm Gottes!“