„Jetzt aber trachten sie nach einem besseren, das ist himmlischen Vaterland“ Hebräer 11,16.
Von Henry Morrison, einem Missionar, der lange Zeit in China gewirkt hat, wird Folgendes erzählt: Als Morrison zu einem Heimaturlaub in die Vereinigten Staaten aufbrach, befand sich auf dem Schiff auch der damalige Präsident der USA, Theodore Roosevelt. Nach langer Fahrt liefen sie endlich in den Hafen ein. Böllerschüsse tönten ihnen entgegen. Eine große Menschenmenge hatte sich versammelt, Fahnen und Spruchbänder mit der Aufschrift „Willkommen zu Hause, Herr Präsident“ waren am Kai befestigt. Als Roosevelt das Schiff verließ, wurde er mit Chorgesang begrüßt. Morrison stand auf dem Deck und wartete, bis der Kai wieder leer war. Sehnsüchtig hielt er Ausschau, ob nicht wenigstens ein Mensch ihn erwarten würde.
Eine Anwandlung von Selbstmitleid ergriff ihn, und da wandte er sich an seinen Herrn: „Hier bin ich, Herr, zurückgekommen nach vielen Jahren des Dienstes in China, und keiner ist da, der mich in der Heimat willkommen heißt.“ Aber dann war es ihm, als spräche eine leise Stimme tröstend zu seinem Herzen: „Aber das hier ist noch nicht deine Heimat!“
Ja, wir sind noch nicht zu Hause. Dieser Gedanke hilft auch uns, der Einsamkeit zu begegnen, die wir in dieser unruhigen Welt manchmal verspüren. Der Herr selbst erinnert uns: „Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihre lieb haben“ (Johannes 15,19), und Er fügt hinzu, dass Er uns aus der Welt auserwählt hat. Es ist nur natürlich, dass die Welt weiterhin ihre Männer und Helden willkommen heißen wird.
Doch fasse Mut, lieber Bruder, liebe Schwester! Du bist zwar noch nicht zu Hause. Aber der Herr, der dich einst in der Heimat begrüßen wird, ist schon jetzt bei dir. Das genügt, den Weg weiterzugehen.
[Aus dem Kalender „Der Herr ist nahe!“, www.csv-verlag.de]