Frage: Sind die Aussprüche böser Menschen in der Bibel inspiriert (niedergeschrieben worden)?
Auf jeden Fall. Die Erklärung ist sehr einfach. Sie liegt in dem Unterschied zwischen Offenbarung und Inspiration. Nicht jede Schriftstelle ist eine direkte Offenbarung Gottes. Einige von ihnen sind geschichtliche Berichte, in denen auch Aussprüche böser Menschen und sogar Satans vorkommen. Auch das Buch Prediger ist weitgehend ein Bericht über die Gedanken, Überlegungen und Enttäuschungen Salomos, der in der Befriedigung seiner natürlichen Wünsche Freude suchte. Und doch ist uns alles durch göttliche Inspiration gegeben. Wir haben göttlich akkurate Beschreibungen dessen, was getan und gesagt wurde. Und Salomo wurde geleitet, seine inneren Kämpfe mit einer solchen von Gott gegebenen Fähigkeit zu beschreiben, dass sie zu unserer Warnung und Korrektur nützlich sind.
Wenn ihr ein Beispiel haben wollt, geht nach Prediger 2,24: „Es gibt nichts Besseres unter den Menschen, als dass man esse und trinke und seine Seele Gutes sehen lasse bei seiner Mühe.“ Ist das eine Offenbarung Gottes? Ist es Gottes Stimme, die uns sagt, dass es nichts Besseres gibt als Essen und Trinken? Niemals! Was ist es dann? Es ist der göttlich inspirierte Bericht der extremen Dummheit, zu der selbst der weiseste Mensch verleitet werden kann, wenn er kein Licht über seine natürlichen Beweggründe und Sichtweisen hat. Und wie dankbar dürfen wir Gott sein, dass er uns durch Seinen inspirierten Bericht einen kurzen Blick darauf gewährt.
[Übersetzt von Marco Leßmann]