Hast du Mühe, deinem Mitbruder eine Sünde zu vergeben? Dann erinnere dich an die Myriaden von Sünden, die Gott dir in Christus vergeben hat – und es wird dir gewiss nicht mehr so schwerfallen, zu vergeben (Epheser 4,32). Wie  schlimm ist es, wenn man jemand, der selbst Schulderlass in hohem Maß empfangen hat, eine vergleichsweise kleine Schuld nicht vergeben kann (Matthäus 18,21–35)!

Hast du Mühe, eine Haltung der Vergebung denen gegenüber zu zeigen, die „draußen“, d.h. die ungläubig sind? Auch hier wird der Blick nach Golgatha helfen, sich von Rachegefühlen befreien zu lassen und gleichsam mit Christus zu beten: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lukas 23,34).

Manchmal ist es auch nützlich, zu sehen, wie Christen Vergebung in schweren Situationen ausgelebt haben. Das ist einerseits beschämend, andererseits auch motivierend.

Die Missionarin Gladly Staines, die sich um Lepra-Kranke in Indien kümmert, musste erleben, wie fanatische Hindus ihren Mann und ihre beiden minderjährigen Söhne töteten. Sie wurden in einem Auto verbrannt. Wie reagierte unsere Schwester darauf? Wir erfahren es in dem Buch „Sie starben für Jesus“, aus dem wir nachfolgend zitieren:

„Ich habe nur eine Botschaft an das indische Volk. Ich bin nicht verbittert. Ich bin auch nicht zornig. Aber ich habe einen großen Wunsch: dass alle Bürger dieses Landes eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus eingehen; zu ihm, der sein Leben für ihre Sünden dahingegeben hat. Jeder und jede Einzelne darf wissen, dass Jesus ihn liebt und dass sie ihm vertrauen und einander lieben solle. Lasst uns den Hass verbrennen und die Flamme der Liebe Christi ausbreiten!“