In Korinth waren Männer am Werk, die die Autorität des Apostels Paulus unterminierten und sich selbst in den Vordergrund drängten. Und das Tragische war, dass die Korinther – die Paulus so viel zu verdanken hatten – den schlechten Arbeitern auf den Leim gingen.
Von Paulus redete man gering. Dass er mit Furcht und Zittern das Wort verkündigte und dabei Brillanz vermissen ließ, hinterließ keinen guten Eindruck (vgl. 1. Kor 2,3–4). Seine Rede war verächtlich in den Augen mancher Korinther und seine ganze Erscheinung war von Schwachheit geprägt (2. Kor 10,10). Mit seiner Demut, die sich auch darin zeigte, dass er finanzielle Unterstützung nicht annahm (2. Kor 11,7–11), konnte man nicht viel anfangen.
Ganz anders traten die besagten Männer auf. Wie stolze Pfaue bewegten sie sich unter den Korinthern. Sie stellten etwas dar und ließen ihre vermeintliche Überlegenheit die anderen auch spüren. Sie lagen den Korinthern ganz selbstverständlich auf der Tasche. Paulus schrieb im Blick auf sie an die Korinther: „Denn ihr ertragt die Toren, da ihr klug seid. Denn ihr ertragt es, wenn jemand euch knechtet, wenn jemand euch aufzehrt, wenn jemand von euch nimmt, wenn sich jemand überhebt, wenn jemand euch ins Gesicht schlägt“ (2. Kor 11,19–20).
Wenn wir fleischlich wie die Korinther sind (1. Kor 3,1), stehen wir auch in Gefahr, den falschen Dienern den Vorzug zu geben. Wir lassen uns beeindrucken von gekonnter Rhetorik, von starken Persönlichkeiten, von Auf-den-Tisch-Hauern und von menschlicher Süßigkeit, aber wir erkennen nicht die, die mit Hingabe ihrem Herrn dienen und wirkliche Einsicht in die Gedanken Gottes haben, wenn sie auch unkundig in der Rede sein mögen (vgl. 2. Kor 11,6.22 ff.). Die, die uns schaden, favorisieren wir, und die, die uns zum Segen sind, ignorieren wir.
Wie tragisch und töricht ist so ein Verhalten!