Nach dem deutschen Urberheberrecht besteht beim Zitieren ein Änderungsverbot. Man muss (grundsätzlich) den Autor exakt zitieren und darf den Sinn seiner Aussage keineswegs entstellen. Diese Vorschrift ist einleuchtend.
Wenn jedoch der Autor selbst seine eigenen Aussagen zu Rate zieht, kann er sie natürlich anführen und zusammenstellen, wie er will. Er darf über sein geistiges Eigentum verfügen.
Im Neuen Testament wird das Alte Testament mehrfach zitiert. Dabei fällt uns auf, dass verschiedene alttestamentliche Schriftstellen unmittelbar miteinander verküpft und vermischt werden (z.B. in Mk 10,19) oder sogar nur der Geist der Schrift (Mt 2,23) zitiert wird. Der Autor der Bibel, Gott (der Heilige Geist), darf so etwas machen. Wir brauchen uns also nicht zu wundern, wenn wir Zitate im NeuenTestament finden, die – dem Buchstaben nach – nicht exakt mit dem Alten Testamnet übereinstimmen. Das kann gewiss verschiedene Ursachen haben, aber eine Ursache ist eben die „Freiheit des Autors“.