Ein Mädchen wohnte in einer Bude, die nicht gerade durch Größe und Schönheit glänzte. Dennoch gedeihte die Zimmerblume prächtig. Auf die Frage, wie das denn komme, antwortete sie: „Das ist ganz einfach. In meinem Zimmer sind drei Fenster. Wenn morgens die Sonne aufgeht, steht die Blume im ersten Fenster. Mittags kommt sie ins zweite Fenster und dann ins dritte Fenster. Meine Blume ist ständig im Licht und darum blüht sie so schön.“

So sollten wir es auch machen, indem wir uns immer in der Sonne der Liebe Christi aufhalten. Dann werden wir geistlich wachsen und dem Herrn Freude bereiten. Denke an seine Liebe morgens, mittags und abends! Und auch nachts.

Auch die Braut im Hohenlied war den ganzen Tag mit dem Bräutigam beschäftigt oder pflegte Gemeinschaft mit ihm. Hören wir ihre Worte:

Morgens: „Wir wollen uns früh aufmachen zu den Weinbergen ... dort will ich dir meine Liebe geben“ (Hld 7,13).

Mittags: „Sage mir an, du, den meine Seele liebt, wo weidest du, wo lässt du lagern am Mittag? (Hld 1,7).

Abends: „Bis der Tag sich kühlt und die Schatten fliehen, wende dich, sei mein Geliebter“ (Hld 2,17).

Nachts: „Auf meinem Lager in den Nächten suchte ich ihn, den meine Seele liebt“ (Hld 3,1).