Sara und Rebekka hatten beide eine Beziehung zu Isaak. Die Beziehung war natürlich ganz unterschiedlich. Sara war die Mutter und Rebekka war die Braut. Isaak hat diese beiden Personen ganz bestimmt nicht miteinander verwechselt, zumal er Rebekka erst in das Zelt einführte, als Sara schon gestorben war (1. Mose 24). Eine Verwechslung war völlig ausgeschlossen.

Nun, Sara ist ein Bild von Israel. Israel ist bildlich gesehen die Mutter des Herrn Jesus (Off 12,1–2.5). Denn Christus kam dem Fleisch nach aus Israel (Röm 9,5). Rebekka ist ein Bild von der Versammlung, die die Braut des Herrn Jesus ist (Off 21,9). Doch merkwürdigerweise werden diese beiden ganz unterschiedlichen „Gedanken“ Gottes – Israel und die Gemeinde – oft miteinander vermischt und verwechselt.

Dabei gibt es große Unterschiede zwischen Israel und der Gemeinde. Israel ist das beherrschende Thema des Alten Testaments (Israel wird dort fast 2000 Mal erwähnt). Die Gemeinde ist das große Thema des Neuen Testaments. Israel gehört zur Erde, die Versammlung zum Himmel. Und so könnte man fortfahren.

Auch bestehen Israel als von Gott anerkanntes Volk und die Versammlung nicht nebeneinander. Als Gott Israel sich in Ägypten zum Volk erwählte, da war die Versammlung noch nicht einmal bekannt (5. Mo 4,32; Eph 3,3–6). Die Versammlung wird zum ersten Mal in Matthäus 16 erwähnt und es wird dort klargemacht, dass der Bau der Versammlung (zum damaligen Zeitpunkt) noch in der Zukunft lag: „Auf diesen Felsen WERDE ich meine Versammlung bauen“ (Mt 16,18). Die Versammlung entstand an Pfingsten durch die Taufe mit dem Heiligen Geist (Apg 1,5; 1. Kor 12,13). Und erst nachdem die Braut im Himmel ist, wird Gott wieder mit seinem irdischen Volk anknüpfen und sie schließlich in den Segen des Friedensreiches einführen.

Sara und Rebekka – zwei verschiedene Personen. Israel und die Gemeinde – zwei verschiedene „Gedanken“ Gottes.