Die schöne, stark befestige Stadt ist von starken medo-persischen Truppenverbänden eingekreist. Und was macht der König? Was machen seine Gewaltigen? Versuchen sie, Babylon gegen den Angriff zu schützen? Oder kommen sie gar auf die Idee, die Hilfe des großen Gottes zu suchen? Nichts dergleichen! Sie feiern ein großes und berauschendes Fest (Daniel 5,1–4). Eine Orgie angesichts des drohenden Unterganges!

Als der Assyrer einige Jahre davor Jerusalem angriff, zeigten die Bewohner dieser Hauptstadt ein ähnliches Verhalten. Hören wir die Worte des Propheten Jesaja: „Und der Herr, der HERR der Heerscharen, ruft an jenem Tag zum Weinen und zur Wehklage und zum Kahlscheren und zur Sackumgürtung. Aber siehe, Wonne und Freude, Rinderwürgen und Schafeschlachten, Fleischessen und Weintrinken: ‚Lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir!’ Und der HERR der Heerscharen hat sich meinen Ohren offenbart: Wenn euch diese Schuld vergeben wird, bis ihr sterbt!“ (Jesaja 22,12–14).

Die Probleme heute sind vielfältig. Und was tut man jetzt? Wendet man sich zu dem großen Gott, der alles in seiner Hand hält (Jesaja 22,11)? Nein. Man bricht mit Tabus und nicht mit den Sünden. Man bechert und lacht und trauert nicht über die Schuld. Die Buße bleibt aus.

Es ist nicht die Zeit, Korken knallen zu lassen. Es ist die Zeit, mit dem verkorksten Leben bußfertig vor Gott zu erscheinen. Wer das tut, findet Leben, Vergebung und Frieden.