Das zweite Kleidungsstück des Hohenpriesters, das beschrieben wird, ist das Brustschild des Gerichts. Es mag überraschend sein, bei dem Hohepriester etwas von Gericht zu lesen (2. Mose 28,15). Aber Gericht ist hier im Sinn von Urteil und Rechtsprechung gemeint und nicht direkt von Verurteilung.

Wir finden hier wieder dieselben Materialen wie beim Ephod, mit dem dieses Stück auch in enger Verbindung steht (Vers 15). Das Brustschild war „gedoppelt“, damit es Platz gab für die „Urim“ und „Thummin“ (Vers 30). Die „Urim“ (Lichter) und „Thummin“ (Vollkommenheiten) waren vielleicht zwei Steine, die bei bestimmten Entscheidungen geworfen wurden. Und zwar wahrscheinlich bei Entscheidungen, die entweder ja oder nein lauteten. Wir aber haben heute in Christus und durch den Geist eine vollkommene Leitung!

Das Brustschild war, wie auch das Ephod, mit Steinen besetzt, auf denen die zwölf Namen der Stämme eingestochen wurden. Bei dem Ephod war es ein (d.h. eine Sorte) Edelstein und bei dem Brustschild waren es zwölf. Bei dem Ephod lernen wir, dass wir Gläubigen alle dieselbe gesicherte Position vor Gott haben, und bei dem Brustschild erkennen wir, dass jeder Einzelne wertvoll für Gott ist – jeder ist ein Meisterstück Gottes.

Die Namen der Stämme wurden vom Hohenpriester auf den Schultern (Ephod) und auf dem Herzen (Brustschild) getragen. Die Schultern sprechen von Stärke und das Herz von Zuneigung. Unser Hohepriester ist der Sohn Gottes. Das spricht von Macht. Er ist aber auch der barmherzige Hohepriester, der uns völlig zugeneigt ist.

Die Verbindung zwischen Kraft und Liebe finden wir immer wieder in der Schrift (z.B. Jes 40,115. Mo 33,11) – und sie sind auch in unserem Hohepriester zu unseren Gunsten vereint. Wirst du dir an dem heutigen besonderen Tag dieser Gnade und Macht bewusst sein?