Abraham ist der Vater aller, die an Gott als den glauben, der Leben aus dem Tod zum Vorschein bringt und denen Verheißungen gibt, die Miterben von Jesus Christus sind. Aber Gottes Wort zeigt, dass dieser Glaube es wert ist, geprüft zu werden! Lebendiger Glaube ist ein kostbares Geschenk Gottes für die, die nicht auf Fleisch vertrauen. Gottes Geist lehrt die Auserwählten, von eigenem Können und Wollen vollständig wegzusehen. Die Umstände werden so geführt, dass diese Gläubigen wirklich nichts mehr haben, worauf sie vertrauen könnten, als nur auf das einmal geschenkte Wort der Verheißung.

Gottes Wort zeigt, wie Gläubige in die Finsternis kommen und den Schrecken kennenlernen, der offenbar zu der Verheißung gehört, die Gott ihnen gegeben hat. Das scheint alles widersprüchlich und gegen das christliche Denken zu sein, das man gelernt hat!

Aber wenn wir Gottes Wort genauer studieren, stellen wir schnell fest, dass das eine Regel ist, und wir diesen Weg bei allen Männern Gottes wiedererkennen:

  • Bei Joseph war der Gefängnisaufenthalt zwischen der Verheißung und ihrer Erfüllung eingeplant.
  • Bei Mose waren es 40 Jahre Wüstenerfahrung, die ihn von seinem eigentlichen Auftrag trennten.
  • Bei Petrus war es eine tiefe Selbsterkenntnis durch Verleugnung, die ihn von seiner Berufung als Hirte der Herde trennte, die Jesus Christus ihm anvertraut hatte.
  • Und wenn wir den Erzhirten und Vollender unseres Glaubens, Jesus Christus, sehen – wie hat Er doch durch das Tal des Todesschattens gehen müssen, bevor Er in die Freude eingehen konnte, die vor Ihm lag!

Abraham musste also erfahren, was es den Herrn kosten würde, um ein großes Volk am Leben zu erhalten. Er sah das Leiden seiner Nachkommenschaft in dem feurigen und rauchenden Ofen. Dort war allerdings auch das Licht über den verheißenen Sohn vorhanden, der in der Feuerglut mitlitt und den Schmerz an seinem Leib empfand! Er war das Opfer, das Abraham vor den unreinen und gehassten Vögeln aus Babel (vgl. Off 18,2) bewahren musste.

Wir lesen in 1. Mose 15,17: „Und es geschah, als die Sonne untergegangen und dichte Finsternis eingetreten war …“ Wie viele Gläubige erleben diese Beschreibung in ihren Seelen, völlig im Gegensatz zu der Erfahrung, die sie bei ihrer Bekehrung gemacht haben, als sie anfingen, auf Gott zu vertrauen! Gerade nach der Begegnung mit dem König von Salem, der Abraham segnete, kann es dir auch geschehen, dass dir ein anderer König begegnet, der Fürst der Finsternis, der dir für einen Kniefall alle Güter dieser Welt anbietet! Und wenn du dann in der Kraft des Geistes einen Glaubenssieg erringen konntest und erneut hören durftest, dass Gott dein Schild und Lohn allein ist, kommt auf einmal der Schrecken und die große Finsternis, eine Depression, die dich ohne Vorwarnung überspült. Doch trotz des Kampfs von Römer 7 und der Erfahrung, dass die Raubvögel (1. Mo 15,11) es auf das Opfer abgesehen haben und deine Gedanken von Ihm abziehen, bleiben Gottes Verheißung und Sieg bestehen! Der Schreiber einer bekannten Synopsis hat zu dieser Erfahrung einmal gesagt: „Abraham, der Erbe der Verheißung, erlebt den Schrecken und die Finsternis dessen, was uns hier in den Ausdrücken ‚Feuerflamme‘ und ‚rauchender Ofen‘ vorgestellt wird.“

Nur so, auf dem Weg der Erprobung, wird Gott sein Werk zustande kommen lassen. Wenn wir hindurch kommen, werden wir durch Glauben in Gottes Herrlichkeit eingehen!

[Aus: Uit het woord der waarheid, 1985, S. 171]