Politisch korrekt redet der, der keine Worte benutzt, die Minderheiten diskreditieren können. Politikerreden werden haarklein untersucht, ob er genau das gesagt hat, was er gesagt haben soll. Das allerdings war kein „politisch korrekter“ Satz – denn ich habe die Politikerin nicht erwähnt.

Zu Recht bemerkte zu der „politischen Korrektheit“ jemand: „Einer Gesellschaft, der ihre abendländische Identität verloren geht, deren Wertefundament sich nur noch mit Mühe aus religiösen Quellen speist und deren Vorstellung von Moralität aus einer Mischung von praktischer Vernunft und Lessing´scher Ringparabel besteht, ist zutiefst verunsichert. Und wo jede Wahrheitsbehauptung gleich-gültig ist, klammert man sich aus Schwäche an die konkreten Vorschriften der Political Correctness, die Gut und Böse, Wahr und Falsch, Gerecht und Ungerecht wieder auferstehen ließ und dafür alle Instrumente aus den Arsenalen religiöser Intoleranz reaktiviert hat. Mit Bannflüchen, mit ewigem Pranger, mit unnachsichtigem Vernichtungswillen wird jeder in die Wüste gejagt, der nicht tut, was man zu tun hat, nicht sagt, was man zu sagen hat, und nicht denkt, was man zu denken hat. Der Philosoph Robert Spaemann hat festgestellt, dass man an den Nierentischen der angeblich so spießigen 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts freier reden konnte als heutzutage.“

Das stimmt. Die Menschen (gerade auch in Deutschland) merken gar nicht, wie sehr sie in die Intoleranz abgeglitten sind und wie wenig man mit der Abweichung von der sogenannten Normalität zurechtkommt. Das Klima für Christen, die die Wahrheit der Schrift bezeugen, wird darum kälter. Doch wir Christen wollen uns von der „Tyrannenei der Normalität“ nicht einschüchtern lassen. Unsere Flagge soll gesehen werden!  

„Fürchtet aber nicht ihre Furcht, noch seid bestürzt, sondern heiligt Christus, den Herrn, in euren Herzen. Seid jederzeit bereit zur Verantwortung gegen jeden, der Rechenschaft von euch fordert über die Hoffnung, die in euch ist, aber mit Sanftmut und Furcht“ (1. Pet 3,14–15).