Als Überschrift über den 114. Psalm steht: Der wunderbare Auszug aus Ägypten. Davon handelt dieser Psalm. Jeder, der die Geschichte kennt, wird es bestätigen müssen: Es war wundersam, ein Wunder Gottes.

Es geht in diesem Psalm nicht so sehr um Gottes Handeln mit den Ägyptern. Davon lesen wir im Lied von Mose in 2. Mose 15. Dieses Lied sangen die Israeliten, als sie durch das Schilfmeer gezogen waren. Pharao mit seinen vielen Soldaten, mit seinen Streitwagen und Rossen war der Allmacht Gottes nicht gewachsen. Der Herr gebrauchte seine Schöpfermacht, um sein Volk zu beschützen und den Feind zu schlagen.

In diesem Psalm geht es um die Reaktion der Natur, der Schöpfung Gottes auf sein Handeln. Vers 2 sieht das Volk nach dem Auszug schon direkt ins Land versetzt: Israel wurde Sein Herrschaftsgebiet!

So sieht Mose das auch. Als er gerade am anderen Ufer des Schilfmeeres stand, sagte er: „Du hast durch deine Güte geleitet das Volk, […] zu deiner heiligen Wohnung“. Der Glaube sieht bereits das erreichte Ziel. Als der Herr Jesus ausruft: „Es ist vollbracht!“ – obwohl Er noch sterben muss – weiß Er schon, dass sein Werk vollendet ist. Dass es Rettung für Sünder gibt und dass Gott verherrlicht ist.

Ab Vers 3 sehen wir, wie die Schöpfung auf das Handeln Gottes reagiert, wie wenn es Personen wären: Das Meer flieht, der Jordan wendet sich zurück, die Berge und Hügel hüpfen und die Erde bekommt den Auftrag, zu erbeben. Es geht also um die Allmacht Gottes, der die Schöpfung unterworfen ist.

Das Meer, Wasser und Berge sind in der Bibel oft Symbole für die Probleme, denen ein Mensch in seinem Leben begegnet, auch die Christen. Wir dürfen wissen, dass all diese Sorgen auch der Macht des Herrn, dem wir uns anvertrauen können,  unterworfen sind.

Der Wolken, Luft und Winden

Gibt Wege, Lauf und Bahn,

Der wird auch Wege finden,

da dein Fuß gehen kann.