I. Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden!

Der Pharisäer verführt sich selbst:

1. In Bezug auf Gott:

a. angesichts Gottes Heiligkeit, denn er bildet sich ein, mit Gott Gemeinschaft haben zu können,

b. angesichts Gottes Allwissenheit, denn Gott lässt sich durch Schein nicht betrügen.

2. In Bezug auf sich selbst:

a. angesichts seiner eigenen Person: „O Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen der Menschen …“ (vgl. Spr 30,12 und Jes 65,5),

b. angesichts seiner Taten: „Ich faste zweimal in der Woche, ich verzehnte alles, was ich erwerbe …“

II. Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden!

Der Zöllner kommt auf die richtige Art und Weise, denn:

1. Er steht von fern – im Bewusstsein der Heiligkeit Gottes (Jes 64,6).

2. Er traut sich nicht, seine Augen zum Himmel aufzuheben – im Bewusstsein der Allwissenheit Gottes (Joh 4,16).

3. Er schlägt sich an die Brust – im Bewusstsein seiner eigenen Schuld (Lk 23,4; 2. Kor 7,10).

4. Er bittet um Gnade – im Bewusstsein seiner eigenen Hilflosigkeit (Ps 41,5; Ps 51,3–5; Ps 130,3.4; Ps 143,2).

Beide gingen in den Tempel, um zu beten. Der Pharisäer sprach keine Bitte aus, sondern meinte (für sich), danken zu können: „O Gott! Ich danke dir …“

Der Zöllner dankte nicht, sondern bat: „O Gott! Sei mir, dem Sünder, gnädig.“

Schließlich: Wie urteilt Gott über beide? Siehe Jesaja 1,18; Matthäus 9,13 und Sprüche 28,13.

[Übersetzt aus dem Holländischen]