Wenn der Engel zu Maria gesagt hätte, „Dieser ist groß“, so wäre das auch richtig gewesen. Jesus ist der große Gott (Tit 2,13). Die Worte des Engels betrafen ein Kindlein, das im Hause Davids geboren werden sollte. Dieser Sohn Davids würde groß sein. Als Mensch sollte Er eine Größe haben, die alle großen Männer des Alten Testaments überragte.

  • David war unfähig, seinen kranken Sohn zu heilen oder ihn zum Leben zu erwecken, als er starb (2.Sam 12,15–23). Jesus, der große Sohn Davids, weckte einen jungen Mann aus den Toten auf, und alle, die das Wunder sahen, verherrlichten Gott und sprachen: „Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden“ (Lk 7,11–17).
  • Als die Frau, die Jesus an der Quelle von Sichar traf, Ihn fragte „Du bist doch nicht größer als unser Vater Jakob ... ?“, dann lautet die Antwort: „Doch, Er ist größer!“ (Joh 4,6–30). Jakob sorgte für das natürliche Wasser, das den leiblichen Durst stillt. Jesus schenkt lebendiges Wasser, das den Durst der Seele stillt.
  • Als die Pharisäer Jesus fragten, ob Er denn größer sei als Abraham, heißt die Antwort: „Ja, Er ist größer!“
    • Er existierte, ehe Abraham geboren wurde (Joh 8,53–59).
    • Der Tag wird kommen, wo Jesus die Verheißungen, die dem Abraham gemacht worden waren, erfüllen wird.
    • Abraham baute Altäre und brachte Opfer dar. Jesus ist das Gegenbild eines Altars und eines Opfers.
  • Matthäus 12,6 zeigt uns, daß Jesus größer ist als der Tempel, in den Versen 22–29 sehen wir Ihn größer als Satan, in Vers 41 größer als Jona, und in Vers 42 größer als Salomo. Er ist der große Prophet, Priester und König und groß genug, um alle Mächte des Bösen sich zu unterwerfen. Jesus ist wahrhaft groß.

Die große Errettung, die Jesus zustande gebracht hat (Heb 2,3), ist aus drei Gründen groß:

  1. Wegen der Person, die sie vollbracht hat.
  2. Wegen der weitreichenden Resultate für ungezählte Millionen. Die Kirche, Israel, die Nationen, die gereinigte Erde – sie alle sind Nutznießer der großen Errettung.
  3. In ihr wurde die größere Liebe offenbar, von der Jesus in Johannes 15,13 sprach.

Nachdem das Erlösungswerk vollbracht und Jesus ins Grab gelegt war, sah der Sieg der Auferstehung den großen Hirten der Schafe aus den Toten auferstehen. Der Tod konnte seine Beute nicht festhalten. Indem Jesus auffuhr und sich zur Rechten Gottes setzte, wurde Er verherrlicht und wird in Hebräer 4,14 als der große Hohepriester beschrieben. Israel hatte Hohepriester, aber niemals einen großen Hohenpriester wie Jesus, den Sohn Gottes. Wenn Jesus kommt, um Sein Königreich aufzurichten und auf dem Thron Davids zu sitzen, wird Er in großer Macht und großer Herrlichkeit kommen (Mt 24,30Mk 13,26). Während des Reiches wird Er groß sein bis an die Enden der Erde, und Er wird Friede sein (Micha 5,3.4). Wie ernst, daran zu denken, dass diese große und herrliche Person am Tag des Endgerichts auf einem großen weißen Thron sitzen wird (nicht Davids Thron) und in Gerechtigkeit und ohne jeden Irrtum Gericht halten wird. Gelobt sei Gott, daß wir, weil wir durch die große Errettung gesegnet sind, niemals vor dem großen weißen Thron stehen werden. Abschließend dürfen wir die Sprache des Alten Testaments in Bezug auf Isaak auf unseren Heiland und Herrn anwenden: „Und der Mann wurde groß und wurde fort und fort größer, bis er sehr groß war“ (1. Mose 26,13).

Seine Größe als der Sohn Gottes

Keine Feder ist in der Lage, die Größe des Sohnes Gottes zu beschreiben. Seine Größe wird in der Heiligen Schrift in einer Fülle von Zeugnissen zum Ausdruck gebracht. Jeder Wesenszug wahren Gott–Seins und wahren Mensch–Seins kommt in Ihm zum Ausdruck. Die Ankündigung des Engels an die Jungfrau Maria drückt in präziser Sprache aus, wie groß Er ist. Er wurde in Marias Mutterleib nicht durch menschliche Zeugung empfangen. Er wurde durch die Kraft des Höchsten und den Heiligen Geist empfangen. Bei diesem geheimnisvollen und tiefgründigen Vorgang bleibt die einzigartige Herrlichkeit des Sohnes voll gewahrt. Er sollte heilig und als „das Heilige“ geboren werden (Lk 1,35). Keine Spur von Adams Fall steht mit der Geburt des Sohnes Gottes in dieser Welt in Verbindung. Er war wahrhaft heilig. Er wurde heilig geboren und lebte ein heiliges Leben ohne irgendeinen Flecken des Bösen. Als der Heilige, der zur Sünde gemacht wurde, vollbrachte Er das Erlösungswerk, damit Sünder heilig werden können. Wie wunderbar vollbrachte Er Sein großes Werk! Da an der Stelle, wo von Ihm als Sohn Gottes die Rede ist, Davids Thron erwähnt wird, mag es angebracht sein, Stellen zu betrachten, in denen der Sohn Gottes in Verbindung mit dem kommenden Königreich genannt wird.

Nathanaels Zeugnis über Jesus in Johannes 1,49 ist eine wunderbare Anerkennung Seiner Größe. Ohne Zweifel war Nathanael vom Geist Gottes inspiriert, als er ausrief: „Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels!“ Welch ein Sohn für Gott! Welch ein König für Israel!

Das Neue Testament gewährt uns vier Blicke auf das kommende Königreich. Sie weisen alle auf die einzigartige Größe des Sohnes Gottes hin (Mt 17,1–8; Mk 9,2–8– Lk 9,28–36; 2. Pet 1,16–18). In jedem dieser Gemälde des künftigen Königreiches lenkt die Stimme des Vaters die Aufmerksamkeit auf Seinen geliebten Sohn. Große und berühmte Persönlichkeiten werden sich an der Verwaltung des Reiches beteiligen, aber Gottes herrlicher Sohn wird hoch über ihnen allen stehen. Dem David brach die egoistische Rebellion seines Sohnes Absalom, die schließlich zu dessen Tod führte, fast das Herz. Gott aber wird durch die Regierung Seines geliebten Sohnes völlig befriedigt werden. „Das Wohlgefallen des Herrn wird in seiner Hand gedeihen“ (Jes 53,10).

Der Sohn ist es, der im Reich alle Dinge dem Willen Gottes unterwerfen wird. Das Reich, über das der Sohn Gottes regieren wird, wird nie zerfallen oder zerstört werden. Kein Feind ist so mächtig, daß er es niederwerfen könnte. Keine interne Uneinigkeit wird Seine Autorität untergraben. Psalm 2, der uns den Herrn Jesus als den Sohn und den König vorstellt, zeigt Ihn, wie Er mit eiserner Rute (Zepter) regiert. Das Böse wird wirkungsvoll im Zaum gehalten werden, so daß der Weg für die Herrschaft der Gerechtigkeit frei wird. Weltreiche und Dynastien kommen und gehen aus verschiedenen Gründen. Der Sohn wird das Reich Seinem Gott und Vater übergeben, damit Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist – alles in allem sei. Gott kann nicht weniger sein als alles. Der Triumph Seines Ratschlusses und Seines Vorsatzes ist, dass Er in allen erschaffenen Wesen für alle Ewigkeit alles sein wird (1. Kor 15,24–28).

In Hebräer 1,8 wird der Sohn als Gott angesprochen. Sein Thron ist von Ewigkeit zu Ewigkeit – tausend Jahre lang wird es keinen Zusammenbruch geben (Off 20,1–6). Sein Zepter der Aufrichtigkeit wird dafür sorgen, daß Gerechtigkeit regiert. Wunderbare Gewissheit für den Glauben! Ein Bruder drückte es vor vielen Jahren treffend so aus: „Er starb, um hinwegzutun, was Er haßte, und das aufzurichten, was Er liebte.“