„… zu ihnen sende ich dich; und du sollst zu ihnen sprechen: ‚So spricht der Herr, Herr!’ Und sie, sie mögen hören oder es lassen (denn sie sind ein widerspenstiges Haus), sie sollen doch wissen, dass ein Prophet in ihrer Mitte war“ (Hesekiel 2,4.5).

Wenn wir eine Botschaft ausrichten wollen bzw. sollen, fragen wir schnell danach, ob das Sinn ergibt oder nicht. Wenn ein Ungläubiger oder ein Gläubiger eine Wahrheit nicht hören will – warum soll man sich dann der Mühe unterziehen, sie überhaupt vorzustellen? Sehr wahrscheinlich ist alles zwecklos und man handelt sich nur Ärger ein.

Doch wenn man so spricht, übersieht man einen wichtigen Aspekt. Sicher möchte Gott, dass seine Botschaft angenommen wird; aber die Stelle in Hesekiel zeigt, dass auch noch ein anderer Aspekt in Betracht gezogen werden muss: Gott möchte, dass seine Wahrheit bezeugt wird. Ob nun darauf gehört wird oder nicht, ist eine andere Sache. Gott will sich jedenfalls nicht unbezeugt lassen. Er möchte, dass unter seinem Volk prophetischer Dienst getan wird. „Sie sollen doch wissen, dass ein Prophet in ihrer Mitte war.“

Die Botschaft zu akzeptieren, ist die Verantwortung der Hörenden. Die Sache des Boten ist, wirklich die Botschaft Gottes zu bringen. Dazu bedarf es Mut. Damals wie heute. „Und du, Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen, und fürchte dich nicht vor ihren Worten“ (Vers 6).