„Der Wind weht, wo er will“ (Joh 3,8).

Der Geist Gottes wirkt überall. Er kann jeden benutzen, um die Absichten Gottes zu verwirklichen. Dieses souveräne Wirken Gottes beweist aber nicht, dass die Personen, die er benutzt, oder die Orte, an denen er seinen Segen ausgießt, seine Billigung finden können.

Nehmen wir einmal Folgendes an: Einige Gläubige arbeiten im Dienst des Evangeliums mit solchen zusammen, die wichtige Wahrheiten des Christentums leugnen. Christen, die es ernst meinen, weisen daraufhin, dass das nicht gut ist, da wir uns von denen absondern sollen, die Gefäße zur Unehre sind (2. Tim 2). Die Hinweise werden nicht beachtet – und bei der evangelistischen Arbeit bekehren sich nun drei Menschen zu Jesus Christus.

Die Gläubigen, die vorher ermahnt wurden, treten nun mit breiter Brust vor die vermeintlich kleinkarierten Kritikaster und sagen: „Der Herr hat das Siegel seiner Anerkennung auf unser Vorhaben gedrückt. Wenn wir auf eure kleingeistigen Einwände gehört hätten, würden nun drei Menschen weiter auf dem Weg zur Hölle sein! Ihr kennt einfach Gott und seine Gnade nicht.“

Wer so redet, begeht einen elementaren Fehler und vermischt die souveräne Gnade mit der Verantwortung des Menschen. Gott erwartet von uns Gehorsam seinem Wort gegenüber. Wenn wir nicht oder nur sehr fragmentarisch gehorsam waren und er uns Segen geschenkt hat, dann sollten wir nicht den Segen als Schutzschild nehmen, um unseren Ungehorsam zu verteidigen!

Zu Recht sagte mal jemand: „Der Geist weht, wo er will. Ich aber muss gehorchen.“