Als Lazarus gestorben war, waren Maria und Martha, die beiden Schwestern, tief getroffen. Natürlich zuerst, weil der (jüngere) Bruder nun nicht mehr in dem trauten Heim in Bethanien war. Aber damit verbunden muss sie noch etwas anderes gequält haben: Warum ist Jesus, der große Helfer und Heiler, nicht zu ihnen gekommen? Warum hat er den Tod nicht verhindert? Wieso zögerte er, auf ihren Hilferuf zu reagieren?

Als Martha und Maria dem Herrn nach dem Tod ihres Bruders begegneten, quoll es aus ihrem Herzen heraus: „Herr, wenn du hier gewesen wärst, so wäre mein Bruder nicht gestorben“ (Vers 21.32).

Wenn! Dieses Wenn ist wie ein zweischneidiges Messer ohne Schaft – man fasst es am besten gar nicht erst an, damit man sich nicht verletzt. Doch wie viele Seelen sind schon durch dieses Wenn verwundet worden! „Wenn ich an diesem Abend nicht mit dem Auto gefahren wäre, dann hätte es nicht den Unfall gegeben; wenn ich nicht ins Krankenhaus gegangen wäre, dann hätte ich mich nicht angesteckt ... wenn, wenn, wenn.“

Doch dem Wenn von Maria und Martha setzte der Herr ihnen (und auch uns heute) sein Wenn entgegen: „Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubtest, so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ Zu diesem Wenn müssen wir durchdringen: Was auch immer in unserem Leben geschehen ist, wenn wir jetzt vertrauen, wenn wir jetzt glauben, dann werden wir etwas von der Herrlichkeit Gottes sehen.

Wir können das, was geschehen ist, nicht ändern. Aber wir können ändern, dass wir nicht mehr hadern, sondern vertrauen und die Herrlichkeit Gottes sehen.