Barmherzig und gnädig ist der Herr (Ps 103,8).

Dieser Psalm ist ein gewaltiger Lobgesang auf den Herrn. Wenn der Dichter an alle seine Segnungen von dem Herrn denkt, dann sprudelt der Dank aus seiner Seele hervor. Es ist doch gewaltig, einen Gott zu kennen, der vergibt! Wir waren von Natur aus Sünder und auf dem Weg zum ewigen Tod. Es wäre unser verdienter Lohn gewesen. Doch der Herr erlöste uns aus der Macht der Finsternis. Unsere Sünden hat Er von uns weggenommen. Wir dürfen jetzt mit einem himmlischen Vater unterwegs sein, der für uns sorgt. Er will uns durch dieses Leben leiten. Er macht uns seine Wege bekannt, so wie Er das damals bei Mose getan hat.

Als Mose zum Pharao gehen sollte, erzählte Gott vorher, wie das sich zutragen würde. Pharao würde sein Herz verhärten. Aber Gott würde zeigen, dass Er der Allmächtige ist und sein Volk erlösen würde. Genau so hat das Volk Israel seine mächtigen Taten gesehen: die Plagen in Ägypten, ein Weg durch das Schilfmeer und die Vernichtung des feindlichen Heeres.

Wenn das Volk später in der Wüste schwer sündigt, lernt Mose Gott auf eine ganz besondere Art kennen. Mose will nur noch weiterziehen, wenn der Herr selbst mitgeht. Der Herr verspricht das und zeigt ihm etwas von seiner Herrlichkeit. Mose hört dann den gewaltigen Namen Gottes: „HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und groß an Güte und Wahrheit.“ Wenn Gott segnet und wenn Er mit Menschen unterwegs ist, geschieht das nicht, weil sie das verdienen, sondern wegen seiner großen Gnade.

So führt Gott seine Pläne aus, mit dieser Welt, mit seinem Volk und mit dir und mir. Ihm sei das Lob, sowohl von den Engeln, die Ihm dienen und seinen Willen ausführen, als auch von dir und mir, weil wir seine Gnade kennengelernt haben.