In Ruth 2 und 3 werden uns die vier Tageszeiten vorgestellt. Auch wenn der Bericht in Kapitel 3 nicht am selben Tag stattgefunden hat, so ist die Zusammenstellung der Tageszeiten auffällig.

Am Morgen will Ruth mit der Arbeit beginnen. Sie sitzt nicht viel herum, sondern ist fleißig und liest hinter den Schnittern auf (Rt 2,7). Zur Mittagszeit isst sie geröstete Körner (Rt 2,14). Danach geht sie wieder an die Arbeit und liest auch zwischen den Garben auf. Am Abend schlägt sie das Aufgelesene auf und nimmt es zur ihrer Schwiegermutter mit (Rt 2,17). Schließlich wird berichtet, dass sie nachts auf die Gerstentenne schleicht (Rt 3,2).

Somit kann man sagen: Ihr ganzes Dasein dreht sich um das Getreide und die Ernte. Und das sollte – in einem übertragenen Sinn – auch in unserem Leben so sein. Die geistliche Nahrung soll uns stets beschäftigen. Morgens ein Bibelwort, auf der Autofahrt ein biblischer Vortrag, das kurze Nachdenken über einen Vers zur Mittagszeit, Bibelstudium am Abend, das Weiterlesen, wenn die Sonne längst nicht mehr am Himmel zu sehen ist …

Es mag in der konkreten Ausgestaltung unterschiedlich sein, aber wir sollten uns fragen: Welche Rolle nimmt Gottes Wort wirklich in unserem Leben ein?