Wenn wir von dem Passahlamm hören, denken wir gewöhnlich an ein Lamm von den Schafen. Doch Gottes Wort sagt ausdrücklich, dass es auch von den Ziegen sein konnte (2. Mose 12,5).
Das Passahlamm ist zweifellos ein Vorbild von Christus (1. Korinther 5,7). Was hat es in dieser Verbindung zu bedeuten, dass es ein Lamm von den Schafen oder von Ziegen sein konnte?
Das Schaf ist ein geduldiges, friedfertiges Tier, das auch dann nicht rebelliert, wenn man ihm wehtut oder es zur Schlachtung führt (Jesaja 53,7; Apostelgeschichte 8,32–35). Das erinnert an die ruhige Ergebenheit unseres Herrn, als er von seinen Feinden verspottet und schließlich zum Kreuz gebracht wurde. Siebenmal bezeugt die Schrift, dass Christus seinen Mund nicht auftat, als er falsch angeklagt und verhöhnt wurde. Er wehrte sich nicht, sondern ließ alles mit geschehen.
Eine Ziege ist durch Energie gekennzeichnet. Das macht Daniel 8,5 ff. klar. Dort lesen wir von einem Ziegenbock (das Passahlamm musste ein männliches Tier sein), das Alexander den Großen darstellt, der in seinen gewaltigen Eroberungszügen das riesige Medo-Persische Reich – den „Widder“ – bezwang. Und in Bezug auf Christus ist es wahr, dass er nicht nur wie ein Schaf zu Schlachtung geführt wurde (Jesaja 53,7), sondern dass er diesen Weg auch in eigener Energie ging. Das finden wir beispielsweise in Johannes 19,5.17: „Jesus nun ging hinaus, die Dornenkrone und das Purpurkleid tragend … Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus zu der Stätte, genannt Schädelstätte, die auf Hebräisch Golgatha heißt.“
Beides ist wahr: Seine Geduld und Ergebenheit (Schaf) und seine Energie und Entschiedenheit (Ziege). Und an beide Seiten dürfen wir denken, wenn wir uns von dem „Passahlamm nähren“.