In Philipper 2,20 spricht der Apostel Paulus positiv davon, dass Timotheus von Herzen für die Belange der Philipper besorgt war. Zwei Kapitel später ermutigt Paulus uns, um nichts besorgt zu sein (Kap. 4,6).
Beides Mal wird im griechischen Grundtext dasselbe Wort verwendet. Doch einmal offensichtlich in einem positiven und einmal in einem negativen Sinn. Wir müssen bei den Sorgen oder bei dem Besorgtsein offenbar einen Unterschied machen.
In Philipper 2 geht es darum, dass sich jemand Gedanken um andere macht, weil er sich für sie interessiert. Das ist es, was Timotheus getan hat, und das war gut so. Wir sollen nicht gedankenlos und kaltschnäuzig an den Bedürfnissen der Heiligen vorüberschreiten.
In Philipper 4 geht es darum, dass die sorgenvollen Gedanken unsere Herzen belasten und quälen – denn der Sorge wird der Friede gegenüber gestellt. Und diese Art von Sorgen ist nicht gut und nicht nötig, denn wir haben jemand der für uns besorgt ist und brauchen darum nicht beunruhigt zu sein (1. Petrus 5,7; Lukas 10,41).
Wir kennen den Unterschied ja auch aus dem alltäglichen Sprachgebrauch: Wenn man sagt, dass Ärzte und Schwestern sehr besorgt um einen waren, dann ist das positiv. Sie haben sich Zeit genommen und Mühe gegeben. Wenn man aber sagt: Der Herr XY macht heute ein besorgtes Gesicht, so ist das negativ. Er ist unzufrieden und weiß nicht, wie es weitergehen soll.
Also: Bist du heute in der rechten Weise besorgt?