„Als aber Jesus es hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch, selbst nicht in Israel habe ich so großen Glauben gefunden ... Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Was für einer ist dieser, dass auch die Winde und der See ihm gehorchen?“ Matthäus 8,10.27  

Der Hauptmann von Kapernaum hatte einen gelähmten Knecht, der schrecklich gequält wurde. Mit dieser Not kam er zu dem Herrn Jesus. Als der Herr daraufhin zu dem Hauptmann gehen wollte, um den Knecht zu heilen, sagte dieser: „Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach trittst; sondern sprich nur ein Wort, und mein Knecht wird geheilt werden.“ Er vertraute, dass ein Wort des Herrn genügen würde. Damit bewies er großen Glauben, über den der Herr sich verwunderte – was natürlich nicht bedeutet, dass Er überrascht worden ist. Seine für andere sichtbare Reaktion sollte vielmehr deutlich machen, dass ein großer Glaube etwas Besonderes und Seltenes ist.

Einige Verse weiter lesen wir von den Jüngern, die in Seenot gerieten. Ängstlich weckten sie den Meister auf und riefen: „Herr, rette uns, wir kommen um!“ Ihre Worte offenbaren Glauben, denn sie erhofften sich von Ihm die Rettung, aber sie beweisen auch, dass es nur ein kleiner Glaube war, denn sie redeten von der Gefahr, umzukommen. Der Herr musste sie tadeln: „Was seid ihr furchtsam, ihr Kleingläubigen?“ Doch dann stand er auf und gebot den Winden und der See. Stille trat ein. Und die Jünger verwunderten sich. Dass von dem Wort Jesu eine solche Macht ausgeht, damit hatten sie nicht gerechnet!

Und wir, gleichen wir dem Hauptmann oder den Jüngern? Das heißt, sind wir solche, die den Herrn durch einen großen Glauben „verwundern“, oder verwundern wir uns über Ihn, weil Er unseren Kleinglauben beschämt?