Einsgemacht mit Christus

Im Folgenden sollen sieben Stufen unserer Einsmachung mit Christus erklärt werden, die uns in den Briefen des Neuen Testaments vorgestellt werden (vordergründig im Römerbrief, Kolosserbrief und Epheserbrief). Sie zeigen uns unsere Stellung, die wir Glaubende vor Gott in Christus nun haben. Das heißt, sie zeigen uns, wie Gott uns in Christus nun sieht. Diese Wahrheiten sollten immer wieder zur Folge haben, dass wir Gott danken und preisen. Aber gleichzeitig sind sie auch ein Appell an uns, in der Praxis entsprechend dieser herrlichen Stellung zu leben.

1.      Mit ihm gekreuzigt (Röm 6,6; Gal 2,19)

Unser alter Mensch (also wir in unserem verdorbenen Zustand vor der Bekehrung) wurde mitgekreuzigt. Die Kreuzigung eines Menschen ist eindeutig ein Gericht (s. a. Gal 3,13). So verdeutlicht uns auch die Wahrheit, dass wir mit Christus gekreuzigt worden sind, insbesondere die Tatsache, dass unser alter Mensch mitgerichtet worden ist, indem der Herr Jesus am Kreuz unsere Sünden getragen hat und zur Sünde gemacht worden ist. Dies war zwingend notwendig, denn mit unserem alten Menschen konnten wir Gott nicht gefallen, sondern hatten ihn nur verunehrt. Wissen wir nur um diese Wahrheit oder haben wir auch tatsächlich begriffen, dass wir von Natur aus Gott nicht gefallen können (vgl. Röm 7,19.24.25)?

2.      Mit ihm gestorben (Röm 6,8; Kol 2,20)

Als unmittelbare Folge der Kreuzigung ist unser alter Mensch nun tot und seine Lüste und Begierden können so überhaupt nicht mehr angesprochen werden, da er ja tot ist (Röm 6,7). So sieht Gott es zumindest. Wir sollten das im Glauben annehmen und uns für tot halten. Oder versuchen wir gegen die in uns wohnende bereits verurteilte Sünde anzukämpfen, als ob unser alter Mensch noch lebe (Röm 6,11)?

3.      Mit ihm begraben (Röm 6,4; Kol 2,12)

Eine tote Person muss begraben werden. Sie wird unter die Erde gebracht, sodass sie überhaupt nicht mehr sichtbar ist (s. a. 1. Mo 23,4.8). Dort buddelt sie auch keiner wieder aus. So ist auch in Gottes Augen unser alter Mensch (mit Christus) begraben, sodass er ihn gar nicht mehr sieht – sozusagen noch nicht einmal die Leiche. Er wird uns nie mehr für unseren alten Menschen anklagen oder bestrafen. Das Untertauchen bei der Taufe spricht sinnbildlich vom Begraben unseres gekreuzigten und gestorbenen alten Menschen, sodass wir durch die Taufe praktisch unseren Grabstein aufstellen. Haben wir diesen Grabstein schon aufgestellt, indem wir durch die Taufe verdeutlicht haben, dass Gott in Christus die Geschichte mit unserem alten Menschen ein für alle Mal beendet hat?

4.      Mit ihm lebendig gemacht (Kol 2,13; Eph 2,5)

Wie kann nun jedoch ein gekreuzigter, gestorbener und begrabener Mensch Gott dienen? Indem er lebendig gemacht wird! Und das hat Gott mit uns getan! Dieses neue Leben hat jedoch nichts mehr mit unserem alten Leben und unserem alten Menschen zu tun, sondern ist mit Christus verbunden („lebendig gemach mit ihm“). Erst jetzt können wir Gott tatsächlich dienen (in der Kraft des Heiligen Geistes), was „mit“ unserem alten Menschen gar nicht möglich war. Paulus konnte sogar sagen: „Und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20a).

5.      Mit ihm auferweckt (Kol 2,12; 3,1; Eph 2,6a)

Eng verbunden mit der Tatsache, dass wir mit ihm lebendig gemacht sind, ist die Tatsache, dass wir mit ihm auferweckt sind. Wir haben nun ein Auferstehungsleben und sind eine neue Schöpfung (2. Kor 5,17.15). In dieser neuen Schöpfung wollen wir von Natur aus das tun, was Gott will. Füttern wir diese neue Natur oder füttern wir dir alte verdorbene und verurteilte Natur?

6.      Mit ihm in die himmlischen Örter gesetzt (Eph 2,6b)

Nach vollbrachtem Werk ist der Mensch Jesus Christus in den Himmel aufgefahren und wurde dort verherrlicht. Dort sind wir geistlicherweise jetzt auch schon und dort ist unser zu Hause, während wir hier auf der Erde nur Fremdlinge und Pilger sind, die sich auf der Durchreise nach Hause befinden. In den himmlischen Örtern sind wir einerseits mit Christus zusammengebracht („mitsitzen“) und andererseits haben wir auch Anteil an all den Herrlichkeiten und Segnungen, die er sich als Mensch erworben hat („in Christus Jesus“). Halten wir uns im Geist jetzt schon in unserem wunderbaren Zuhause auf und genießen all diese Segnungen in Christus (Lk 12,34)?

7.      Mit ihm verherrlicht (Röm 8,17)

Im Himmel ist der Sohn des Menschen bereits verherrlicht, doch seine Verherrlichung auf der Erde steht noch aus. Im 1.000-jährigen Reich wird Christus als Haupterbe den Himmel, die Erde und den ganzen Kosmos erben und darüber herrschen. In unserem Einsgemachtsein mit ihm werden wir alles miterben und über alles mitherrschen. Die Verherrlichung und der Empfang dieses Erbes sind zwar noch zukünftig (2. Thes 1,10), allerdings stehen sie so sicher fest, dass Paulus in Röm 8,30 sogar in der Vergangenheitsform davon schreibt. Freuen wir uns neben der Entrückung auch auf diesen wunderbaren Tag?

Zusammenfassung eines Jugendtages