„Der ergreift einen Hund bei den Ohren, wer vorübergehend sich über einen Streit ereifert, der ihn nichts angeht“ (Sprüche 26,17).

Irgendeinen Hund bei den Ohren zu packen, ist sinnlos. Denn was gehen mich die Ohren eines fremden Hundes an? Es ist jedoch nicht nur sinnlos, sondern auch gefährlich, denn ich positioniere mich direkt vor den scharfen Zähnen eines Hundes (und Salomo denkt dabei sicher nicht an ein Schoßhündchen). Mein törichtes Handeln wird womöglich sehr schmerzhaft für mich ausgehen!

So etwas Dummes haben wir wahrscheinlich noch nie gemacht. Aber wir haben schon das getan, womit Salomo diese Handlung vergleicht: Wir haben uns vorübergehend über einen Streit ereifert, der uns nichts angeht.

Sehen wir uns die Einzelheiten des Leitverses etwas genauer an, damit wir klar sehen, welche Fehler zu vermeiden sind:

• Wir sollten uns nicht im Vorübergehen in einen Streit einmischen. Das wäre die falsche Vorgehensweise. Tiefgreifende Probleme lassen sich nicht im Eilverfahren lösen. Wir brauchen Zeit und Muße, wenn wir als Friedensstifter vermitteln wollen.
• Wir dürfen uns nicht ereifern, wenn wir einen Streit sehen. Das wäre die falsche Haltung. Wer Hitzköpfe zur Räson bringen will, darf nicht selbst einer sein. Wir benötigen innere Ruhe und ein nüchternes Urteilsvermögen, wenn wir auf Streithähne stoßen.
• Wir brauchen uns nicht mit Auseinandersetzungen herumzuplagen, die uns nichts angehen. Das wäre die falsche Stoßrichtung. Wenn wir zu einem Zwist keinen Bezugspunkt haben, sollten wir uns nicht einmischen.

Sprüche 26,17 lehrt uns also, dass wir uns zunächst drei Fragen stellen müssen, bevor wir uns in einen Streit einmischen: Bin ich bereit, Zeit in diese Angelegenheit zu investieren? Bin ich innerlich ruhig und in Frieden? Geht mich das überhaupt etwas an; das heißt, habe ich einen Auftrag des Herrn? Wenn diese Punkte nicht zutreffen und ich mich doch einmische, begebe ich mich in Gefahr und füge mir womöglich selbst Schaden zu.