Frage: Wieso wird „ganz Israel“ in der Zukunft erettet werden? Müssen sich denn nicht alle Menschen persönlich bekehren, um gesegnet und vor der Hölle errettet zu werden?
Antwort: Die Bezeichnung „ganz Israel“ darf nicht zu dem Gedanken verleiten, dass in der Zukunft alle Israeliten gerettet und in die Segnungen des Reiches geführt werden. Das ist nicht der Fall. Die meisten Juden werden zweifellos dem Gericht Gottes anheimfallen (Sach 13,8.9).
Dass ganz Israel errettet werden wird (Röm 11,26), bedeutet, dass Gott den gläubigen Überrest seines Volkes als sein wahres Volk anerkennt (Sach 13,9) und dass sie die Vorrechte des ganzen Volkes haben werden. Außerdem werden nur gläubige Israeliten in das Reich eingehen, die anderen werden ja gerichtet werden – und so wird dann schlussendlich der Überrest des Volkes auch wirklich das ganze Volk darstellen. Sie alle kennen den Herrn, haben die Vergebung der Sünden und das neue Leben. Dies haben sie, weil sie sich bekehrt haben (vgl. 2. Kor 3,16).
Der alte Bund war zweiseitig. Der Mensch sollte gehorsam sein. Gott würde dann segnen. Dieser Bund brachte wegen des Menschen nichts zur Vollendung. Der neue Bund ist einseitig: Gott segnet den, der weiß, dass er selbst nichts zu bringen hat, und sich ganz auf die Gnade beruft. Das wird der Überrest des Volkes Israels in der Zukunft erfahren. Christen, die ihr Vertrauen auf den Erlöser Jesus Christus gesetzt haben, haben die Segnungen des neuen Bundes heute schon, auch wenn mit ihnen natürlich der neue Bund nicht abgeschlossen worden ist.
Es ist wichtig, zu verstehen, dass die Frage, ob ein Mensch in der Hölle sein wird, von seiner ganz persönlichen Entscheidung abhängt. Jeder, der Buße tut, sich zu Gott bekehrt und seine Schuld bekennt, wird von Gott angenommen (Apg 3,19). Wer es nicht tut, geht verloren. Und zwar auch dann, wenn so jemand äußere Segnungen Gottes genossen haben sollte (siehe 1. Kor 10,1–11). Das könnte auch auf die Israeliten zutreffen, die während des Tausendjährigen Reiches geboren werden und sich dann nicht persönlich zu Gott bekehren und damit auch die inneren Segnungen des neues Bundes gar nicht kennenlernen, wenn sie auch die Früchte der Herrschaft Christi genießen.