Im Johannesevangelium nimmt der Herr nichts von Menschen an, wenn sie ihn nicht als Erretter anerkennen. Wenn sie von seiner Wunder angezogen sind, genügt es ihm nicht (Joh 2). Wenn sie nur Unterweisung und Belehrung suchen, so ist das zu wenig und sie werden auf Neugeburt und das Kreuz hingewiesen (Joh 3). Wenn sie ihn zum König machen wollen, ohne sein Blut getrunken zu haben, dann entweicht er (Joh 6).

Doch wie herzlich nimmt er derjenige auf, die seine Herrlichkeit als Retter erkannt haben! Man denke an die samaritische Frau, der er am Jakobsbrunnen begegnet ist und die dann dafür gesorgt hat, dass er als Heiland der Welt erkannt und bezeugt wird (Joh 4). Christus ist derjenige, der alle zu sich ziehen will – zu dem Retter, der auf das Kreuz erhöht worden ist (Joh 12). So hat er zu Nikodemus von dem erhöhten Menschensohn gesprochen, auf den er im Glauben blicken soll (Joh 3). Und am Ende des Evangeliums ist das Ziel erreicht worden, als Nikodemus unter dem Kreuz dessen steht, der der Heiland ist (Joh 19).

Das ist das Bemühen des Geistes Gottes: Den Blick auf Christus am Kreuz lenken. Das finden wir freilich nicht nur im Johannesevangelium. Denken wir nur an den Galaterbrief. Die Galater waren verführt worden durch Gesetzeslehrer und ihre Blicke wurden von dem abgelenkt, der allein Heil und Rettung bringt. Paulus wirft ihnen zu: „O unverständige Galater! Wer hat euch bezaubert, denen Jesus Christus als gekreuzigt vor Augen gemalt wurde?“

[In Anlehnung an „The bitten Israelite“ von J. G. Bellett]