Es ist die Absicht Gottes, Menschen zu segnen. Das erste Mal lesen wir in 1. Mo 1,28 davon. Direkt nach der Erschaffung von Mann und Frau heißt es „Und Gott segnete sie.“ Segnen heißt, Gutes zusprechen oder zuwenden, Anteil an Gutem geben. Gott wollte Gemeinschaft mit dem Menschen haben und ihn segnen. Doch leider hat sich der Mensch von Gott abgewandt und den listigen Worten der Schlange mehr gehorcht als den Segensabsichten Gottes zu vertrauen. Durch die Sünde kam der Tod in die Welt, die Trennung von Gott.

In 1. Mose 9,1 heißt es dann: „Und Gott segnete Noah und seine Söhne“. Warum spricht Gott jetzt wieder von segnen, das erste Mal nach dem Sündenfall? Nun, Gott hatte mit der Sintflut Gericht über die Welt ausgeübt. Noah hatte Gnade gefunden in den Augen Gottes. Er war in die Arche gegangen (ein Bild von dem Herrn Jesus) und wurde so durch die Wasser des Gerichtes hindurch bewahrt und auf eine gereinigte Erde gebracht. Durch den Tod und die Auferstehung des Herrn Jesus sind wir als Glaubende in eine Beziehung zu Gott gekommen. Wir sind mit ihm gestorben und auferweckt und stehen nun gleichsam auf Auferstehungsboden. So wie Noah nun Gott ein Opfer brachte als Dank für die erfahrene Rettung, dürfen wir nun Gott nahen als solche, die angenehm gemacht sind in dem Geliebten. Wir treten vor Gott hin auf der Grundlage des vollbrachten Opfers des Herrn Jesus. So dürfen wir jetzt unter dem Segen Gottes stehen.

Danach verspricht Gott einem Abraham, ihn zu segnen. Bei Abraham wird dies besonders mit Gehorsam und Glauben verbunden. Gott hat ihn reich gesegnet. Gott hatte ihm aber auch gesagt „und du sollst ein Segen sein“. Er sollte also anderen Gutes mitteilen. Wir sehen das zum Beispiel sehr deutlich, wenn er in 1. Mose 14 Lot und seine Habe aus der Gefangenschaft zurückführte.

So sind wir als Glaubende von Gott gesegnete Menschen und sollen nun solche sein, die anderen von dem empfangenen Segen in unserem Leben etwas weitergeben. Wie kann das aussehen?

- Ein Wort des Trostes am Krankenbett, in Trauer, bei Problemen in der Familie
- Praktische Hilfeleistung bei solchen, die Hilfe nötig haben, wie Einkaufen oder Putzen für alt
  gewordene Geschwister
- Die Erziehung unserer Kinder für den Herrn Jesus
- Ein Besuch bei solchen, die einsam sind
- Ein persönliches Zeugnis gegenüber Nachbarn, Arbeitskollegen oder Schulkollegen ablegen
- Den Frieden im Miteinander der Geschwister fördern
- und vieles mehr.

Gott hat uns gesegnet und tut es noch, weil er uns zugewandt ist, weil er uns, seine Kinder liebt. Und jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch der Schatten eines Wechsels. Und diesen Segen, der von ihm kommt, dürfen wir genießen und uns daran erfreuen. Das schließt materielle Dinge ein, geht aber weit darüber hinaus und hat sie nicht als Schwerpunkt.

Nun sollen wir diesen Segen aber nicht nur für uns behalten, sondern weitergeben. Für andere ein Segen sein aus der gelebten Gemeinschaft mit ihm, das ist eine unserer Aufgaben hier. Normalerweise hat man weniger als vorher, wenn man etwas abgibt. Im Reich Gottes gilt jedoch ein anderes Prinzip. Wenn wir teilen, weitergeben, gewinnen wir hinzu. Tiefe innere Freude, die Zustimmung Gottes und Lohn am Richterstuhl des Christus. „Du sollst ein Segen sein.“