Das Leben des Christen wird in der Bibel mit einem Wettlauf verglichen. Oft wird dabei an einen Langstreckenlauf gedacht. Dieser Lauf begann mit unserer Bekehrung. Als wir zum Glauben an den Herrn Jesus kamen, als wir ihm unsere Sünden bekannten und wir im Glauben in Anspruch nahmen, dass er sie für uns am Kreuz auf Golgatha getragen hat, da begann ein ganz neuer Lebensabschnitt, ja eigentlich begann das wirkliche Leben erst da.
Ab diesem Moment war der Herr Jesus unser Heiland, unser Retter, aber auch der Herr unseres Lebens. Wie ein Läufer in der Rennbahn, laufen wir nun für ihn.
So wie ein Läufer regelmäßiges Training benötigt, Dinge weglässt, die ihn am erfolgreichen Laufen hindern und nach den Regeln des Wettkampfes laufen muss, ist es im Christenleben auch. Da ist Einsatz für unseren Herrn gefragt. Er hat ja Aufgaben für uns, er hat sie zuvor bereitet, dass wir in ihnen wandeln sollen (Eph 2,10). Wir fragen wie der Apostel Paulus: „Was soll ich tun, Herr?“ Wir sind doch auf der Erde, um Zeugnis für ihn zu sein und so setzen wir unsere Energie für den ein, der uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir unsere irdischen Aufgaben und Pflichten vernachlässigen. Erstens bleibt uns aber oft viel Zeit darüber hinaus und zweitens ist es eine grundsätzliche Lebenshaltung, die sich auch in unserem Alltagsleben zeigt.
Nach den Regeln und zielorientiert laufen bedeutet dann auch, dass wir unser Leben nach Gottes Wort ausrichten. Das ist der Maßstab, nicht unsere Empfindungen oder unser Verstand. Wir tun aus unserem Leben auch das weg, von dem wir wissen, dass es uns in unserem Glaubensleben eher hindert oder es gar unmöglich macht. Sonst werden wir müde auf dem Langstreckenlauf, und wir benötigen doch Ausdauer!
Paulus lebte das wirklich in der Nachfolge hinter dem Herrn Jesus her aus. In Apg 20,24 lesen wir: „Aber ich nehme keine Rücksicht auf mein Leben als teuer für mich selbst, damit ich meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium der Gnade Gottes.“ Mit ganzem Einsatz lebte er seine Berufung aus, er richtete es sich nicht möglichst bequem ein, nein, er lief für seinen Herrn. Er wollte den Lauf vollenden, das heißt zum Abschluss bringen, das tun, was der Herr für ihn auf der Erde vorgesehen hatte. In 2. Korinther 11 bekommen wir Eindrücke davon, dass das mit manchen Schwierigkeiten verbunden war. Wenn er jedoch daran dachte, dass Christus ihn gerettet hatte und dass das Ziel war, bei Christus in der Herrlichkeit zu sein, dann gab ihm das Kraft. Und gleichzeitig hatte er trotz allem tiefen Frieden und Freude in seinem Herzen in der Gemeinschaft mit seinem Herrn.
Am Ende seines Lebens kann er dann schreiben: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt, fortan liegt mir bereit die Krone der Gerechtigkeit, die der Herr, der gerechte Richter mir zur Vergeltung geben wird an jenem Tag; nicht allein aber mir, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieben.“ (2. Tim 4,8)
Er wusste, dass er bald heimgehen würde zu seinem Herrn und er konnte durch die Gnade Gottes sagen, dass er seinen Lauf vollendet hatte. Den Dienst, den der Herr für ihn vorgesehen hatte, hatte er zu Ende gebracht und er hatte festgehalten am Wort Gottes. Und für das, was er durch die Gnade Gottes „gearbeitet“ hatte, würde er am Richterstuhl des Christus Lohn empfangen. Was für einen gnädigen Herrn haben wir doch. Lohnt es sich nicht, für ihn zu leben oder, um in dem Bild eines Läufers zu bleiben, für ihn zu laufen, bis wir den Lauf vollenden? Entweder er ruft uns dann zu sich oder er kommt selbst, um all die Seinen zu sich zu holen. Bis dahin lasst uns laufen, damit wir den Lauf vollenden.