Es geht um das Buch: Auf dem Feld des Boas (Praktische Denkanstöße zu Ruth 2), von E.-A. Bremicker, 83 Seiten, gebunden, € 5,00, Herausgeber: Christliche Schriftenverbreitung, Hückeswagen.

Die Geschichte der Moabiterin Ruth kennen viele sicher gut: Als Witwe kommt sie mit ihrer Schwiegermutter Noomi nach Bethlehem. Dort ist sie als Erntehelferin tätig. Zufällig gerät sie auf ein Feldstück des Boas, den sie als freundlichen und freigiebigen Mann kennen und auch lieben lernt. Schließlich heiraten sie und bekommen einen Sohn mit Namen Obed, der ein Vorfahre Davids wird (Rt 4,22). Eine romantische Geschichte ohne praktische Bedeutung? Keineswegs! Dieser inspirierte Bericht redet direkt in unseren Christen-Alltag hinein. Gerade das zweite Kapitel des Buches Ruth – auf das der Autor sich im Wesentlichen konzentriert – enthält viele praktische Denkanstöße, besonders für junge Christen. Wir können von Ruth lernen. Ihre emsige Tätigkeit als Ährenleserin weist uns auf den Fleiß hin, mit dem wir unsere Segnungen, die wir in der Bibel finden, „aufnehmen“ sollten. Und so, wie bei Ruth eine Person (nämlich Boas) immer stärker in den Mittelpunkt rückte, sollte es auch bei uns sein: Jeder Segen, jede Arbeit, jedes geistliche Wachstum, alles dürfen wir mehr und mehr mit der Person unseres Herrn Jesus Christus verbinden.

Wer diese Betrachtung liest, wird motiviert werden, in der Schrift zu forschen, Christus darin zu suchen, Ihm mit Hingabe zu dienen und mit Freuden dort zu sein, wo Er in der Mitte ist (Mt 18,20). Auch das Verständnis über diesen Bibelabschnitt wird sich bestimmt vertiefen. Dabei erweist es sich als sehr hilfreich, dass das Buch in leicht verständlicher Sprache geschrieben und gut gegliedert ist.

Genug über dieses Buch geredet, „hören“ wir doch mal rein:

„Und sie stand auf, um aufzulesen ...“ (Kapitel 2,15). Alles hat eine bestimmte Zeit, und jedes Vornehmen unter dem Himmel hat seine Zeit“ (Pred 3,1), so schrieb Jahre später Salomo, einer der Nachkommen von Ruth. Wie mag sie die Zeit des Essens, die Zeit der Gemeinschaft mit Boas und seinen Schnittern genossen haben! Und doch erkannte sie den Augenblick, wo diese Zeit ein Ende fand und wo es wieder an die Arbeit ging. Sie brauchte nicht aufgefordert zu werden, sondern sie stand von selbst auf, um wieder Ähren aufzulesen. Sie bleibt eine bescheidene, demütige und fleißige Ährenleserin. Davon dürfen wir lernen, denn bei uns sollte es nicht anders sein. Wir genießen die Zeit des Segens, wir freuen uns über Stunden der Gemeinschaft. Wir wollen aber auch nicht verkennen, dass es auf dem Feld des Boas Arbeit gibt. Jeder von uns hat seine Aufgabe, und diese Aufgabe wollen wir in Treue, in Bescheidenheit und in Demut erfüllen, ohne viel davon zu reden. Ruth unterschied zwischen der Zeit der Ruhe bei Boas und der Zeit der notwendigen Arbeit danach. Sie zeigte beständigen Eifer und hat sich nicht der Ruhe hingegeben. Sie hat das Teil mit Boas gern angenommen und sich darüber gefreut, aber dann stand sie auf, um weiter zu arbeiten. Dieser Fleiß, diese Energie, diese Zielstrebigkeit sind richtungweisend auch für uns.

Ob diese Auslegung für jemand zum Anlass wird, eifrig(er) in geistlichen Dingen zu werden?