Aber das Volk, das seinen Gott kennt, wird sich stark erweisen ... (Dan 11,32)

Dieser Vers aus dem Propheten Daniel bezieht sich auf solche aus dem Volk der Juden, die zur Zeit der Herrschaft des Syrerkönigs Antiochus Epiphanes Gott treu waren und sich weder durch Gewalt noch durch Schmeichelei von dem Bund Gottes abbewegen ließen (etwa 168 v. Chr).

Mich beschäftigt dieser Satz vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung in unserm Land und darüber hinaus. Kennt das Volk im Allgemeinen noch Gott? Sind nicht vielmehr eine Vielzahl von Göttern aufgerichtet worden, denen man nachläuft? Macht, Reichtum, Intelligenz.

Seit einigen Wochen steht nun ein Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung. Da liest man Bezeichnungen und Ausdrücke wie „Hoffnungsstoff“ und auch: „Wir werden das Virus besiegen.“ Ich sage gar nichts gegen Impfen und es ist auch richtig, dass Gott uns Menschen mit Verstand ausgestattet und befähigt hat, Medizin und Impfstoffe gegen Krankheiten zu entwickeln. Aber es wird doch leider auch deutlich, dass man Gott vergessen hat. Wo lesen wir etwas davon, dass Gott die Dinge in der Hand hat, dass wir uns an ihn wenden, um Hilfe zu erbitten. Erkennen die Menschen, dass die Pandemie eine Ansprache Gottes ist? Oder dass ER es ist, der Gelingen zur Herstellung eines Impfstoffes geben muss?

Leider müssen wir feststellen, dass ein ehemals christliches Abendland seinen Gott vergessen hat. Im Land der Reformation ist Gott systematisch aus dem Leben und Denken der Menschen verdrängt worden. Wie kann es da anders sein, als dass die Ratlosigkeit zunimmt?
Auch damals waren es im Volk Israel nur recht wenige Menschen, die Gott vertrauten und doch nennt Gott sie „das Volk“. Es war nur ein Überrest, aber sie stehen repräsentativ für das Volk, als solches anerkennt Gott sie. Sie hatten eine persönliche Beziehung zu Gott, sie vertrauten auf ihn und deshalb gab es in dunklen Zeiten einen Weg, der gangbar war. Sie handelten im Vertrauen auf Gott und erwiesen sich stark. Nicht in eigener Kraft, aber in der Kraft Gottes. Gegen den Strom zu schwimmen, erfordert Kraft, es erfordert aber vor allem Vertrauen auf einen großen Gott.

Auch wir stehen in Gefahr uns mitreißen zu lassen von der allgemeinen Denkrichtung: „Wir schaffen das“ und „wir werden besiegen“. Legen wir uns vertrauensvoll in die Hände Gottes, lasst uns leben in einer lebendigen Beziehung zu ihm. Lasst uns festhalten an seinem Wort und seinen darin gemachten Verheißungen. In Schwierigkeiten wollen wir uns als solche zeigen, die ihren Gott kennen und handeln.

Und wir sind solche, die von IHM gekannt sind. Er sieht dich in deiner aktuellen Situation. Er hört dein Gebet, er ist dir nahe, er führt dich und bringt dich an das Ziel. Wir spüren deutlich, dass wir in den letzten Tagen leben. Die Dunkelheit nimmt zu, aber der Morgenstern ist nicht mehr fern. Er darf jetzt schon in unseren Herzen aufgehen. Die Erwartung seines Kommens gibt uns Mut im Vertrauen auf unseren Herrn und Heiland voranzugehen.