Hiob – wer kennt ihn nicht. Das älteste Buch der Bibel berichtet über ihn. Einen Mann, der durch schwerste Prüfungen und Nöte ging. Von einem Tag auf den anderen verlor er alles. Dann wurde er schwer krank. Seine Frau forderte ihn auf, sich von Gott loszusagen. Seine Freunde waren leidige Tröster. Alles schien gegen ihn. Auch Gott? – so sah es doch aus. Er erhielt keine zunächst keine Antwort auf sein Rufen.

Doch dann strahlt plötzlich aus seinem Herzen ein Lichtstrahl des Glaubens empor. Inmitten dunkelster Umstände. Vermutlich hat keiner von uns etwas Vergleichbares wie Hiob erlebt. Aber vielleicht bist du in notvollen Umständen, in Umständen, die du nicht verstehst. Warum lässt Gott dieses oder jenes zu in meinem Leben. Können da nicht bei uns Zweifel an seiner Treue aufkommen? Dann dürfen wir uns Hiob als Vorbild nehmen.

Er ruft aus: „Und ich, ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er auf der Erde stehen, und ist nach meiner Haut dies da zerstört, so werde ich aus meinem Fleisch Gott anschauen.“ (Hiob19,25.26)

Hier wird klar, der Glaube ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht. Hiob ruft aus: „Ich weiß“. Das ist tiefes Vertrauen, weil er den beim Wort nimmt, auf den er sich stützte, seinen Gott. Der Blick richtet sich aus dem Umständen empor nach oben. Auf das, was ihm keiner nehmen kann. Und vergessen wir nicht, Hiob kannte Gott noch nicht so, wie wir ihn kennen. Das Werk am Kreuz war noch nicht vollbracht. Gott hatte sich diesem Mann offenbart und diesem Gott vertraute er. Er hatte gleichsam Christus in seinem Herzen erfasst, ohne ihn zu kennen. Und wir? Wir kennen ihn – können wir auch dieses „Ich weiß“ ausrufen wie Hiob?

Der Herr Jesus ist unser Erlöser. Er hat uns gelöst, freigekauft aus der Knechtschaft Satans und der Sünde. Wir sind freigemacht durch sein Werk. Er hat bezahlt mit seinem Blut. Und wir kennen ihn als den Auferstandenen und Verherrlichten. Ja, mein Erlöser lebt. Der Tod und die Auferstehung Christi sind die Grundlage unserer Erlösung und damit unserer Hoffnung. Und zu diesem Erlöser haben wir eine ganz persönliche Beziehung. Er ist mein Erlöser – mein Herr – mein Hirte.

Und als der Letzte wird er auf der Erde stehen – ein Vorausblick auf die Herrschaft Christi in Macht und Herrlichkeit. Freuen wir uns, dass unser Herr hier einmal zu seinem Recht kommt. Dort, wo er unendlich gelitten hat, wir der sichtbar regieren. Alle Anerkennung wird er dann bekommen – bekommt er sie von uns jetzt schon?

Hiob blickte auch was sein persönliches Leben angeht, über das Hier und Jetzt hinaus. Gott hat uns in seinem Wort offenbart: „Dass, wenn unser irdisches Haus, die Hütte zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben ...“ (2. Kor 5,1). Er hatte noch keine Bibel, aber eine Offenbarung Gottes über die leibliche Auferstehung. Er würde aus seinem Fleisch Gott anschauen. Ein festes Vertrauen auf die Auferstehung bei einem Gläubigen des Alten Testaments. Auch in Bezug darauf heißt es „Ich weiß“. Wir kennen den Weg zum Ziel nicht, aber das Ziel selbst. Bei Christus zu sein. Dort ist es weit besser. Wir werden ihn anschauen, wie er ist. Bekleidet mit einem Leib gleichförmig seinem Leib der Herrlichkeit.

Gott hat uns in seinem Wort seinen ganzen Ratschluss, alle seine Gedanken offenbart. Wir haben Anteil an der überragenden Herrlichkeit des Herrn Jesus und dürfen einen unermesslichen Segen aus Gnaden genießen. Nicht vielleicht, nicht eventuell, nein: Ganz sicher. „Ich weiß“