„Mache ein Blech von reinem Gold und stich darauf mit Siegelstecherei: Heiligkeit dem HERRN! Und tu es an eine Schnur aus blauem Purpur; und es soll an dem Kopfbund sein, an der Vorderseite des Kopfbundes soll es sein. Und es soll auf der Stirn Aarons sein, und Aaron soll die Ungerechtigkeit der heiligen Dinge tragen, die die Kinder Israel heiligen werden bei allen Gaben ihrer heiligen Dinge; und es soll beständig an seiner Stirn sein, zum Wohlgefallen für sie vor dem HERRN“ (2. Mo 28,36–38).

Das Volk Israel war dem HERRN ein heiliges Volk, das Er sich zum Eigentumsvolk aus allen Völkern erwählt hatte (5. Mo 7,6; 14,2). Das war ihre Position vor dem HERRN. Doch wenn die Kinder Israel ihre heiligen Gaben zum Zelt der Zusammenkunft brachten, taten sie es als Menschen, die mit Ungerechtigkeit behaftet waren. Wie sollte ein heiliger Gott solche Gaben annehmen?

Er konnte es tun, weil das Volk von dem Hohenpriester repräsentiert und vertreten wurde. Am Kopfbund des Hohenpriesters war ein goldenes Blech befestigt, auf dem eingraviert war: Heiligkeit dem HERRN. Wenn die Israeliten ihre Gaben zum Heiligtum brachten, blickte Gott auf den Hohenpriester in seiner heiligen Amtstracht und nahm die Gaben deshalb wohlgefällig an.

Als Christen wissen wir, dass wir für Gott geheiligt sind durch das ein für alle Mal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi (Heb 10,10). Diese Heiligung ist nicht nur äußerlich wie beim Volk Israel, sondern wir sind in völlige Übereinstimmung mit Gott gebracht worden und haben freien Zugang in seine Gegenwart auf dem „neuen und lebendigen Weg“ (Heb 10,19.20).

Doch unsere „geistlichen Schlachtopfer“, die wir Gott bringen wollen, sind mit unserer Schwachheit und Ungerechtigkeit verbunden. Wir würdigen das Opfer Christi nicht so, wie wir es sollten. Unsere Gedanken über den Sohn sind nicht immer seiner Heiligkeit angemessen. Unsere Formulierungen sind unzureichend und wir haben manchmal Mühe, das auszudrücken, was in unseren Herzen ist.

Was nun? Sollen wir besser unsere Anbetung zurückhalten, weil Gott nur das annehmen wird, was im Einklang mit seiner Heiligkeit ist? Sollten wir als Brüder in den Zusammenkünften lieber schweigen, damit wir nichts falsch machen und versehentlich einen Schatten auf Christus und sein wunderbares Sühnungswerk werfen?

Tausendmal nein! Denn wir haben einen großen Priester über das Haus Gottes, durch den wir Gott die Opfer unseres Lobes darbringen dürfen (Heb 10,21; 13,15). Weil dieser heilige Priester vor dem Angesicht Gottes für uns erscheint, wird Gott unsere Gaben annehmen, auch wenn sie den Stempel der Unvollkommenheit tragen.

Der Schreiber des Hebräerbriefes fordert uns auf, ohne Scheu in Gottes Gegenwart zu gehen: „Da wir nun, Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu, auf dem neuen und lebendigen Weg, den er uns eingeweiht hat durch den Vorhang hin, das ist sein Fleisch, und einen großen Priester haben über das Haus Gottes, so lasst uns hinzutreten ...“ (Heb 10,19–22).

Aus der Monatszeitschrift „Im Glauben leben“. Probehefte dieser Zeitschrift können kostenlos angefordert werden. Gerrid Setzer