Andreas findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon... Und er führte ihn zu Jesus. (Joh 1, 41.42)

Wir haben beim letzten Mal gesehen, wie die beiden Jünger von Johannes dem Täufer – Andreas und Johannes (der Schreiber des Evangeliums) dem Herrn Jesus nachfolgten und jenen Tag bei ihm blieben. Sie suchten die Gemeinschaft mit dem Herrn, den sie als treue Juden als Messias anerkannten und wertschätzten.

Was sie mit dem Herrn Jesus an diesem Tag erlebt haben, wissen wir nicht im Einzelnen. Es machte jedoch einen tiefen Eindruck auf sie. Johannes erinnerte sich noch viele Jahre später an die genaue Uhrzeit und Andreas musste nach diesem Tag unbedingt seiner Familie davon erzählen. Er hat sie zielgerichtet aufgesucht, denn die Bibel sagt: „Er findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon.“ Sein Bruder Simon läuft ihm aus der Familie als Erster über den Weg. Er berichtet ihm, dass er den Messias gefunden hat, den von Gott verheißenen Retter. Den muss Simon auch kennenlernen. Er soll nicht nur etwas über ihn hören, er muss ihn sehen, selbst erleben. Und so führt er ihn zu Jesus. Wahrscheinlich ist Andreas nicht dabei stehen geblieben, sondern hat auch andere aus seiner Familie und darüber hinaus zum Herrn Jesus geführt, denn bei Simon heißt es ja „zuerst“.

Was können wir davon lernen?

Wir kennen den Herrn Jesus als unseren Erretter. Wenn er nun unsere Herzen erfüllt, wenn wir ihn wieder lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Dann möchten wir ihm auch nachfolgen und in Gemeinschaft mit ihm leben. Unsere Beziehung zu ihm treibt uns dann an, von ihm weiter zu sagen. Kennen wir in unserer Familie, unserer Nachbarschaft, in der Schule oder am Arbeitsplatz solche, die den Herrn Jesus noch nicht kennen? Dann haben wir den Wunsch, dass sie ihn auch kennenlernen.

Lass dich ermutigen, von dem Herrn Jesus zu erzählen. Von seinem Sühnungswerk am Kreuz auf Golgatha. Davon, was er in deinem Leben verändert hat. So kann man Menschen zu dem Herrn Jesus zu führen. Das ist die Aufgabe von jedem von uns.

Vielleicht haben wir auch Menschen in unserem Umfeld, die zwar bekennen gläubige Christen zu sein, bei denen man aber im Leben nichts davon merkt. Da ist – durch welche Umstände auch immer – im Laufe der Zeit eine Distanz eingetreten. Die Gemeinschaft mit dem Herrn ist durch Sünde unterbrochen oder die Dinge des Lebens haben den Herrn aus dem Lebensmittelpunkt verdrängt und Gleichgültigkeit oder Weltförmigkeit sind eingekehrt. Wie gut ist es dann, wenn es solche Glaubensgeschwister wie Andreas gibt, wenn wir solche sein können, die sie aufsuchen und zum Herrn zurückführen. Der Herr gibt keinen auf, er möchte, dass alle die Seinen seine Nähe genießen und ein freudiges Glaubensleben führen. Lassen wir uns gebrauchen. Haben wir offene Augen und Herzen für unsere Glaubensgeschwister. Reden wir mit ihnen über den Herrn Jesus und was er für uns bedeutet. Dann kann der Herr ihre Herzen anrühren und neu warm machen für sich.

So dürfen wir an diesem kleinen Beispiel sehen: Ein Leben mit dem Herrn Jesus gibt Freude und Kraft zum Zeugnis und hat Strahlkraft auch in dieser Zeit.