Was versetzt uns in die Lage, Gottes Gedanken aufzunehmen und zu verstehen?

Wir wissen aus dem 1. Korintherbrief, dass der natürliche Mensch nicht annimmt, „was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, denn er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird.“ (1. Kor 2,14). Wir aber haben als Kinder Gottes das neue Leben und den Geist Gottes als eine göttliche Person und die Kraft des neuen Lebens in uns wohnen. Und so dürfen wir wissen: Wir haben „den Geist, der aus Gott ist, um die Dinge zu kennen, die uns von Gott geschenkt sind.“ (1. Kor 2, 12). Gottes Wort zu verstehen ist nicht eine Sache des Verstandes oder der menschlichen Weisheit. Der Geist Gottes, der die Tiefen Gottes erforscht macht, uns die göttlichen Gedanken zugänglich. Er zeigt uns, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben. Wir könnten aus uns selbst nichts, aber auch gar nichts an göttlichen Gedanken verstehen. Danken wir Gott jeden Tag für die Gabe des Geistes Gottes.

Gott möchte, dass wir die Dinge kennen, die er uns geschenkt hat. Damit ist der ganze geistliche Segen gemeint, der uns jetzt schon gehört. Aber wie es bei dem Volk Israel damals war, als sie in das Land Kanaan einzogen, dass ihnen nur das Land wirklich gehörte, auf das sie ihre Fußsohle setzten, so ist es auch bei uns. Das größte Geschenk nutzt uns gar nichts, wenn wir es nicht auspacken, das beste Erbe ist nutzlos, wenn wir es nicht antreten. Aber das neue Leben will sich mit den Gedanken Gottes beschäftigen, sie sind Nahrung für den inneren Menschen. Dadurch lernen wir nämlich IHN, der unser Leben ist, besser kennen. Das neue Leben will auch das tun, was Gott möchte. Und der Geist Gottes gibt uns die Kraft dazu. Deshalb sagt Paulus: Wandelt im Geist (das heißt: in der Kraft des Geistes) und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht vollbringen. Dann sind wir mit einfältigen, also ungeteilten Herzen auf ihn gerichtet und erfreuen uns an dem, was uns von Gott geschenkt ist. Wir beschäftigen uns damit, lesen Gottes Wort unter Gebet, denken darüber nach und so wird es wirklich unser Besitz.

Interesse an Gottes Wort wird geweckt und ist eine Voraussetzung, um seine Gedanken zu verstehen. Wenn wir seine Gedanken von Herzen kennen und tun wollen, wird der Geist Gottes uns den Willen Gottes auch klarmachen. Der Herr sagt in Joh 7,17: „Wenn jemand seinen (Gottes) Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist.“ Für sein Volk damals wäre – wenn sie aufrichtig gewesen wären – klar gewesen, dass die Worte, die der Herr redete, von Gott waren. Wir erkennen Gottes Willen und auch die Bedeutung einzelner Bibelstellen allerdings nicht immer sofort. Es ist auch eine Sache geistlicher Übung und des Wachstums. Aber der Geist Gottes leitet uns in die Wahrheit und Gott wird den, der aufrichtig sucht, nicht dauerhaft im Unklaren lassen.

Einen wichtigen Vers finden wir noch in Joh 14,21: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren.“ Unsere Liebe zu dem Herrn zeigt sich in Gehorsam gegenüber seinem Wort. Das findet die Zustimmung des Herrn und unseres Gottes und Vaters, er wendet sich in seiner Liebe uns dann besonders zu und zeigt uns mehr von seiner Person. Wir wachsen in der Erkenntnis des Sohnes Gottes durch Gehorsam. Wir müssen also erst einmal das gehorsam tun, was wir aus Gottes Wort erkannt haben, bevor ER uns weiterführt. So wie jemand in der Schule erst versetzt wird, wenn er das Klassenziel erreicht hat, so ist es im geistlichen Leben auch. Und Gehorsam aus Liebe ist leicht. Wenn wir IHN wirklich lieben, den, der uns zuerst geliebt hat, gehorchen und folgen wir ihm gerne.

Liebe ist das Motiv, der Geist Gottes die Kraftquelle und Gehorsam das Ergebnis des Verständnisses von Gottes Wort und die Voraussetzung für geistliches Wachstum.