Aus dem Fresser kam Fraß und aus dem Starken Süßigkeit. Richter 14,14

Simson begegnete auf seinem Weg zu den Philistern einem jungen brüllenden Löwen und besiegte diesen mit bloßen Händen, was einem Menschen eigentlich nicht möglich ist. Als Simson einige Zeit später an dem Gerippe dieses Löwen vorbeikam, entdeckte er darin einen Bienenstock, aus dem er Honig nahm (Ri 14,5–9). Dieses Erlebnis verpackte er in ein Rätsel, das er einigen jungen Philistern auf seiner Hochzeitsfeier vorlegte: „Aus dem Fresser kam Fraß und aus dem Starken Süßigkeit“ (Ri 14,14). Die Lösung lautet: „Aus dem Löwen, der viel frisst und die Bitterkeit des Todes bringt, kam die Süßigkeit des Honigs hervor.“ Die Philister konnten das Rätsel von sich aus nicht lösen.

Der Löwe ist hier ein Bild des Teufels, der die Macht des Todes hat (1. Pet 5,8; Heb 2,14). Vor dieser Gewalt kann niemand bestehen. Darum verbringen die Menschen ihr ganzes Leben in Knechtschaft der Todesfurcht. Doch Christus ist gekommen und hat am Kreuz den zunichtegemacht, der die Macht des Todes hat, das ist der Teufel (Heb 2,14). Weil Christus am Kreuz triumphiert hat, fürchtet der Gläubige den Schrecken des „brüllenden Löwen“ nicht mehr und der Tod ist für ihn sogar zu einem Türöffner ins himmlische Paradies geworden. Der „natürliche Mensch“ kann nichts davon verstehen, aber der Glaube genießt täglich die herrlichen Folgen des Sieges Christi am Kreuz von Golgatha.

[Auszug aus dem Buch Christusliebe, das im CSV-Verlag im November 2021 erschienen ist. Dieses Andachtsbuch kann hier bestellt werden: https://www.csv-verlag.de/andacht/32120-christusliebe-9783892874232.html]