Der Zustand des gläubigen Überrestes aus Juda nach der Gefangenschaft in Babylon war traurig. Doch Gott hatte einen Appell an ihre Herzen und Gewissen gerichtet. Sie sollten einmal zurückblicken, um die Ursache für ihre Situation zu erkennen, dann aber vor allem nach vorn, um sich neu aufzumachen und am Haus Gottes zu bauen.

Vieles sprach dagegen, das zu tun. Heute ist es nicht anders. Die Christenheit und auch die gläubigen Christen insgesamt geben leider oft kein gutes Bild ab. Da könnten wir resignieren. Aber so wie das Volk damals sich aufmachte und baute, wollen auch wir unsere Herzen neu ausrichten. Wenn du anfängst, kannst du andere auch mitziehen. Es geht um Dienst für den Herrn und sein Werk auf dieser Erde.

Aber du sagst vielleicht. Ich habe keine Kraft und wie soll ich das schaffen. Und genauso ist es. Aus uns selbst schaffen wir das nicht. Und so zeigt Gott damals dem zahlenmäßig so kleinen Überrest und uns seine unveränderlichen Hilfsquellen. Er sagt: „Seid stark alles Volk des Landes spricht der HERR und arbeitet! Denn ich bin mit euch spricht der Herr der Heerscharen. Das Wort, das ich mit euch eingegangen bin, als ihr aus Ägypten zogt, und mein Geist bestehen in eurer Mitte“ (Haggai 2,4.5).

Gewaltige Zusagen Gottes. Er gibt seinem Volk drei große, göttliche Hilfsquellen:

1. Er selbst würde mit ihnen sein.

2. Sie hatten sein Wort.

3. Sein Geist war in ihrer Mitte. Die gleichen Hilfsquellen, die das Millionenvolk Israel am Anfang des Auszugs aus Ägypten hatte, versprach Gott der kleinen Schar gegen Ende der Zeit des Alten Testaments.

Und heute ist es für uns nicht anders. Was hatten die ersten Christen? Worauf konnten sie sich stützen?

1. Der Herr hatte verheißen: Ich bin bei euch alle Tage (Mt 28,20); und er hatte für das Zusammenkommen der Gläubigen versprochen: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.“ (Mt 18,20) Er war bei ihnen.

2. Sein Wort. Zunächst hatten sie das Alte Testament. Dann predigten die Apostel und Gott ließ durch sie sein inspiriertes Wort niederschreiben. Die ersten Christen verharrten in der Lehre der Apostel. Das Wort, von Gott selbst gegeben, war die Grundlage und Kraftquelle ihres Glaubens. In Joh 17,17 sagt der Herr Jesus: „Dein Wort ist Wahrheit.“ Es offenbart Gott und ist absolut zuverlässig.

3. Der Heilige Geist kam zu Pfingsten auf jeden einzelnen Gläubigen und nahm Wohnung in erlösten Menschen. Und er nahm Wohnung in den Gläubigen in ihrer Gesamtheit, der Versammlung Gottes. So sind wir durch den Geist Gottes miteinander und mit dem Herrn im Himmel verbunden. Und von dem Geist Gottes heißt es, dass er der Geist der Wahrheit ist (Joh 15,26). Er macht uns das Wort Gottes zugänglich und stellt den Herrn vor unsere Herzen.

Und wie ist es heute? Wie sieht es mit den Zusagen Gottes in der Zeit des Endes der christlichen Haushaltung auf dieser Erde aus? Es mag uns manches mutlos machen, auch der Blick auf uns selbst und unser eigenes Versagen. Aber lasst uns dabei nicht stehen bleiben: Denn die göttlichen Hilfsquellen sind unveränderlich da. Der Herr ist da, bei dir und mir jeden Tag des Lebens, er ist persönlich gegenwärtig, wenn wir zu seinem Namen versammelt sind. Wir haben das Wort Gottes und der Geist Gottes wohnt auch heute noch in den Gläubigen. Ist das nicht wunderbar! Gott nimmt von seinen Hilfsquellen nichts weg. Und das darf uns Mut und Zuversicht geben. Auch heute ist ein Weg in Treue möglich, in seiner Kraft!