Absonderung ist heute unter Christen leider ein sehr unpopuläres Wort. Absonderung wie Gottes Wort sie versteht – nämlich sich abzuwenden vom Bösen, von schädlichen Einflüssen und Hinwendung zu Christus – ist aber notwendig für ein geistlich gesundes Leben und Wachstum. Absonderung ist dabei nicht das Ziel und schon gar kein Selbstzweck, sondern der Weg. Das Ziel ist Gemeinschaft mit Christus und eine Folge daraus lebendiges und freudiges Christentum.

Anhand eines Beispiels aus der Zeit des Aufenthaltes von Paulus in Ephesus möchten wir uns das anschauen.

Apostelgeschichte 19,9–10.19–20: „Als aber einige sich verhärteten und nicht glaubten und vor der Menge übel redeten von dem Weg, trennte er sich von ihnen und sonderte die Jünger ab, indem er sich täglich in der Schule des Tyrannus unterredete. Dies aber geschah zwei Jahre lang, so dass alle, die in Asien wohnten, sowohl Juden als Griechen, das Wort des Herrn hörten…. Viele aber von denen, die Zauberei getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen; und sie berechneten den Wert derselben und fanden ihn zu 50000 Stück Silber. So wuchs das Wort des Herrn mit Macht und nahm überhand.“

Paulus hatte sich eine Zeit von 3 Monaten in der Synagoge mit den Juden über die Dinge des Reiches Gottes unterredet. Einige glaubten und wurden zu Jüngern (Nachfolgern) des Herrn. Bei anderen zeigte sich, dass sie nicht wollten. Es trat eine Verhärtung der Herzen ein und sie fingen an, negativ über den christlichen Weg zu reden, ohne dass sie einen berechtigten Anlass dazu gehabt hätten. Um die Jünger vor diesen negativen Einflüssen zu bewahren, sonderte er sie ab und unterredete sich über einen Zeitraum von 2 Jahren mit ihnen über das Wort Gottes. Es war ein gemeinsames Abwenden von bösen Einflüssen, um sich auf das lebendige und bleibende Wort Gottes zu stützen. Schädliche Einflüsse würden die Aufnahme des Wortes hindern und das durfte nicht sein. Das Ergebnis ist eine gewaltige Ausbreitung des Wortes in Kleinasien, dem ganzen Gebiet der heutigen Türkei. Gott segnet.

Ein weiterer Aspekt der Absonderung ist der im persönlichen Bereich. Viele von denen, die zum lebendigen Glauben an den Herrn Jesus gekommen waren, hatten vorher aktiven Götzendienst betrieben. Nun taten sie alles weg, was mit dem alten Leben zu tun hatte. Sie hätten sonst vielleicht in der Gefahr gestanden, sich durch die Listen des Teufels wieder dahin zurückzuwenden. Sie brachen radikal mit diesen Dingen, indem sie die Bücher verbrannten. Sie schauten nicht auf den materiellen Wert und sie sorgten dafür, dass diese Dinge auch nicht zu einer Gefahr für andere werden konnten. Sie vernichteten sie. So kann es auch in meinem und deinem Leben Dinge geben, die uns abziehen oder hindern können, dem Herrn entschieden nachzufolgen. Dann gilt es, sich konsequent davon abzuwenden, diese Dinge zu fliehen, eine möglichst große Distanz dazu aufzubauen, damit sie kein Fallstrick mehr für uns sein können. Und auch hier finden wir das schöne Ergebnis, geistlichen Wachstums. Das Wort Gottes hatte eine mächtige Wirkung auf Herz und Gewissen. Es verbreitete sich und erfüllte die Herzen.

Erfüllte Herzen von Christus werden in einem lebendigen und freudigen Glaubensleben zur Ehre des Herrn sichtbar. Absonderung bekommt also ihren Wert durch die Hinwendung zu Christus. Und Gemeinschaft mit ihm schließt alles aus, was ihm nicht entspricht. Möchten wir uns nicht nahe bei ihm aufhalten und alles wegtun aus unserem Leben, was uns daran hindert, zu wachsen und Frucht zu bringen für Ihn?