Geht es dir vielleicht auch manchmal so, dass du niedergedrückt bist, weil dein Einsatz für den Herrn und sein Werk wenig oder kein sichtbares Ergebnis hat? Da hast du seit vielen Jahren Kalender an deine Nachbarn gegeben, aber noch keine Rückmeldung bekommen. Du hast in der Schule oder am Arbeitsplatz Zeugnis für den Herrn abgelegt, aber du hast noch nicht mitbekommen, dass sich jemand bekehrt hat.
Wie tröstlich ist es da zunächst, dass unser Herr uns nicht am Erfolg misst, sondern an der Treue. Tun wir die Aufgaben, die er uns gegeben hat, aus Liebe zu ihm? Darauf kommt es an. Das lernen wir zum Beispiel aus dem Gleichnis mit den Knechten (Mt 25,14 ff.). Sie hatten unterschiedlich viel bekommen, jeder nach seinen Fähigkeiten und so ist es bei uns auch. Und am Ende sagt der Herr eben nicht: „Wohl du guter und erfolgreicher Knecht“, sondern: „Wohl du guter und treuer Knecht“. Und er macht die gleiche Aussage gegenüber allen, die treu waren. Er macht sie nicht abhängig von der Größe des Ergebnisses. Hinzu kommt, dass wir ja nur eine sehr beschränkte Sicht auf das Ergebnis haben. Da mag es auch sein, dass etwas im Verborgenen da ist. Vielleicht hat sich doch jemand durch die Weitergabe eines Traktats bekehrt oder durch ein Trostwort ist ein Mitgläubiger innerlich gestärkt worden und wir wissen es nur nicht.
Das bringt uns zu einem weiteren Punkt, warum Arbeit für den Herrn nie vergeblich ist. Wir lesen in Prediger 11,6: „Am Morgen säe deinen Samen und am Abend zieh deine Hand nicht ab; denn du weißt nicht, welches gedeihen wird: ob dieses oder jenes oder ob beides zugleich gut werden wird.“ Gott benutzt hier das Bild eines Bauern, der Samen aussät. Er tut es mit Ausdauer. Wir werden angespornt, weiterzumachen. Jetzt ist die Zeit, etwas für den Herrn zu tun. Wenn wir bei IHM in der Herrlichkeit sind, ist das vorbei. Jetzt möchte er uns gebrauchen und wir werden aufgemuntert, anzuhalten. Braucht nicht gerade ein Bauer Geduld? Wie viel Zeit vergeht zwischen Aussaat und Ernte! Du kannst nicht heute Korn säen und morgen bereits ernten und Brot backen. Der Bauer sät auf Hoffnung. Da mögen auch unfruchtbare Körner dabei sein, das sieht er dem Korn nicht an, also sät er weiter.
Und dann kommt in der biblischen Aussage etwas, das mich begeistert. Schauen wir uns einmal aufmerksam die Alternativen an, die aufgezählt werden. Das eine kann gut werden oder das andere oder beides. Fehlt da nicht etwas? Die Möglichkeit, dass nichts bei rauskommt, wird gar nicht in Betracht gezogen! Und es ist das Wort Gottes, hier hat nicht ein Mensch an der Aufzählung etwas vergessen. Gott wird schon dafür sorgen, dass es ein Ergebnis gibt, dass Frucht da ist. Aber das ist ganz und gar seine Sache. Unsere ist treuer Dienst in Abhängigkeit von IHM und im Vertrauen darauf, dass er sein Wort wahrmachen wird.
Paulus ermuntert die Korinther, nachdem er ihnen die Gewissheit der Auferstehung und damit die Realität einer Welt jenseits des Todes vorgestellt hatte: „Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, allezeit überströmend im Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn“ (1. Kor 15,58). Die Mühe, der Verzicht ist nicht vergeblich. Wir säen im Blick auf die Ewigkeit.