„Wenn du Gott eifrig suchst und zu dem Allmächtigen um Gnade flehst, wenn du lauter und rechtschaffen bist, ja, dann wird er zu deinen Gunsten aufwachen und die Wohnung deiner Gerechtigkeit wiederherstellen; und dein Anfang wird gering erscheinen, aber dein Ende sehr groß werden“ (Hiob 8,5–7).

Bildad empfahl seinem geplagten Freund Hiob drei Dinge: Gott eifrig suchen, zu dem Allmächtigen um Gnade flehen und eine rechtschaffene Gesinnung annehmen. Anschließend zeigte er drei gesegnete Folgen davon auf: Gott würde zu Hiobs Gunsten aufwachen, die Wohnung seiner Gerechtigkeit wiederherstellen und ihm ein sehr großes Ende schenken.

Obgleich Bildad bei seinem Freund grundlos Böses vermutete und nicht ahnte, dass Hiob bald für ihn um Gnade würde flehen müssen (Hiob 42,8.9), sind seine Worte sehr Mut machend. Sie weisen auf die großartige Tatsache hin, dass Gott – auch wenn alles dagegen zu sprechen scheint – ein gutes Ende herbeiführen kann, das den Anfang überstrahlt.

Es ist bemerkenswert, dass Bildad von einem „geringen Anfang“ sprach, denn Hiob war ja „größer als alle Söhne des Ostens“ gewesen (Hiob 1,3). Doch im Vergleich zu dem, was Gottes Gnade und Macht bewirken können, würde dieser Anfang gering erscheinen – ganz zu schweigen von dem Zustand Hiobs, als er verzweifelt in der Asche saß und der Schatten des Todes auf seinen Wimpern lag.

Wie Bildad es sagte, so kam es: „Und der Herr segnete das Ende Hiobs mehr als seinen Anfang; und er bekam 14 000 Stück Kleinvieh und 6 000 Kamele und 1 000 Joch Rinder und 1 000 Eselinnen. Und es wurden ihm sieben Söhne und drei Töchter geboren“ (Hiob 42,12–13). Gott segnete Hiob aber nicht nur materiell, sondern beschenkte ihn mit einer heilsamen Selbst- und Gotteserkenntnis, sodass Hiob ehrfürchtig sagte: „Mit dem Gehör des Ohres hatte ich von dir gehört, aber nun hat mein Auge dich gesehen“ (Hiob 42,5). Das „Ende des Herrn“ mit dem reumütigen Hiob war großartig: Er wurde mit einem Trost und Segen überströmt, der das innige Mitgefühl und die ganze Barmherzigkeit Gottes offenbarte (Jak 5,11).

Auch wir dürfen, gerade in schwierigen und herausfordernden Situationen, an das gute Ende des Herrn denken. Wir wollen darum sein Angesicht aufrichtig suchen und Ihn um Gnade bitten, damit Er uns den zugedachten Segen gewährt. In der Herrlichkeit des Himmels werden wir schließlich im vollen Umfang erleben und erkennen: „Besser das Ende einer Sache als ihr Anfang“ (Pred 7,8).

[Aus der Monatszeitschrift Im Glauben leben]