Aristarchus war ein Mazedonier aus Thessalonich, der mit Paulus und seinen Begleitern unterwegs war. Von diesem Mann wird uns in der Bibel nur sehr wenig berichtet. Überhaupt nichts, was er aktiv getan hat. Und trotzdem können wir von ihm einiges lernen.
Wir finden ihn bereits auf der 3. Missionsreise von Paulus als dessen Reisegefährten in Apg 19, als der Aufstand in Ephesus losbrach. Dieser Aufstand ging mit wirklichem Aufruhr und Gewalt einher! Dort wird von Aristarchus berichtet, dass er von den Ephesern mit fortgerissen wurde. Er stand also Paulus in einer schwierigen Situation bei. Etwas später, als Paulus durch Mazedonien und Griechenland gereist und auf der Rückreise nach Syrien war, lesen wir, dass mehrere Brüder ihn begleiteten. Unter anderem ist hier wieder von Aristarchus die Rede. Er war also bereit, Energie einzusetzen, Zeit zu verbringen mit Paulus auf dieser Reise und ihn auf diesem Weg nach Jerusalem teilweise zu begleiten. Diese Reise hat sicherlich einige Zeit in Anspruch genommen und war auch nicht ganz einfach. Also auch hier in einer Situation, in der Paulus gute geistliche Freunde in Begleitung brauchte, war er bereit, sich dafür einzusetzen.
Schließlich finden wir ihn in Apg 27 auf der Reise mit dem Schiff nach Italien, wieder in äußerst schwierigen Umständen, die uns in diesem Kapitel ausführlich berichtet werden. Dort wird uns gesagt, dass Aristarchus aus Thessalonich war. Wir wissen nicht, wie er zum Glauben gekommen war. Aber möglicherweise gehörte er zu denen, die durch den Dienst von Paulus in Thessalonich, wo er nur eine kurze Zeit gewesen war, zum Glauben gekommen waren. Wenn das so war, dann lag das jetzt ungefähr neun Jahre zurück und Aristarchus war jemand, der mit Ausharren und Treue seinen Glaubensweg ging.
Dann wird uns noch zweimal etwas berichtet von ihm aus der Zeit, in der Paulus in Rom war. Einmal aus dem Kolosserbrief. Dort wird er „der Mitgefangene“ genannt. Und aus dem Philemonbrief, wo Grüße von Aristarchus an Philemon durch Paulus weitergeleitet werden. Diese Briefe sind beide etwa zur gleichen Zeit geschrieben. Entweder war Aristarchus mit Paulus gefangen gesetzt worden und schon eher freigekommen als Paulus, oder aber er war durch die Bereitschaft, Paulus zu besuchen und ihn zu unterstützen, in Gefangenschaft geraten. Wie dem auch sei, er schämte sich jedenfalls des Gefangenen Paulus nicht. Er stand ihm auch in dieser schwierigen Zeit bei.
So lernen wir Aristarchus als einen kennen, der bereit war, Paulus zu begleiten, der in schwierigen Situationen bei ihm war, ja, der sogar sein Mitgefangener war. Wenn uns auch kein Bericht über seinen aktiven Dienst gegeben wird, sehen wir doch eine große Treue und großen Glaubensmut hervor strahlen. In Sprüche 17,17 wird uns ein bemerkenswerter Vers gesagt, der vielleicht eine Überschrift über das Leben von Aristarchus und ein Ansporn auch für uns sein kann. Dort lesen wir „Ein Freund liebt zu aller Zeit, und als Bruder für die Bedrängnis wird er geboren.“ Ja, eine gute geistliche Freundschaft zeigt sich besonders in Zeiten der Not, in Zeiten, in denen es schwierig ist, im Aufblick zum Herrn weiter voranzugehen und andere darin zu unterstützen.