Woran kann es liegen oder woran liegt es, wenn ich etwas erkenne oder etwas nicht erkennen kann? Nun, zum einen kann es an mir selbst liegen, dass ich nicht gut genug sehen kann, dass ich nicht wirklich weiß, was etwas ist, also es nicht einsortieren kann. Es kann natürlich auch an schlechtem Licht liegen, dass es zu dunkel ist, um etwas zu erkennen. Es kann aber auch daran liegen, dass der Gegenstand, den ich suche, oder die Person, die ich sehen will, sich kaum unterscheidet von ihrer Umgebung und ich deshalb etwas nicht erkennen kann. Dieses Beispiel wollen wir einmal übertragen auf unser Zeugnis als Christen in dieser Welt.

Im 1. Johannesbrief 3,1b heißt es: „Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.“ Hier schreibt der Apostel Johannes, dass die um uns lebenden Menschen, die den Herrn Jesus nicht kennen, keine Ahnung haben von unserer Beziehung zu dem Herrn Jesus, von unserer Beziehung zu Gott, davon, dass wir Kinder Gottes sind. Die Welt hat keinen Einblick in diese Beziehung, die wir als Gläubige zu Gott, dem Vater und zu unserem Herrn Jesus haben. Das liegt daran, dass sie den Herrn Jesus nicht kennt.

Aber ist es nicht leider manchmal auch so, dass die Menschen um uns her uns nicht erkennen, weil wir uns so wenig von ihr unterscheiden? Weil wir uns in unserem Verhalten, in dem, was wir tun oder in unserem Äußeren so völlig angepasst haben. Paulus schreibt an die Römer in Kapitel 12,2: „Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.“ Hier geht es nicht um ein Aktionsprogramm, um zu überlegen: Wie kann ich mich unterscheiden, wie kann ich vielleicht eine Aufstellung von Punkten machen, die ich befolge, sondern ganz einfach darum, dass wir eben bei unserer Bekehrung auch einen neuen Sinn bekommen haben, eine neue Herzenshaltung, eine neue Ausrichtung für unser Leben. Das zeigt sich auch darin, dass wir in unseren Entscheidungen, in dem, was wir tun, was wir sagen, wie wir uns verhalten, prüfen, was der Wille Gottes ist. Und dieser Wille Gottes ist gut. Er ist in sich rein. Er ist vollkommen. Es gefällt Gott wohl, wenn wir das tun, was er möchte. Und das neue Leben in uns möchte gerne das tun, was Gott gefällt. Wir prüfen also, indem wir das Wort Gottes lesen, es auf unsere Herzen nehmen und dann im Gehorsam das tun, was Gott uns in seinem Wort sagt. Auch in Situationen, für die es keine konkrete Bibelstelle gibt, wird der Geist Gottes uns ein Empfinden geben, was richtig ist, zu tun und wie es richtig ist, sich zu verhalten. Dann unterscheiden wir uns von den Menschen dieser Welt, die nach Gott und nach seinem Willen nicht fragen. Das ist dann kein konstruierter Unterschied, sondern dann sieht man an uns etwas von der Person des Herrn Jesus. Dann sind wir wirklich in der Lebenspraxis Christen. Solche, die ihn darstellen in dieser Welt. Solche, die scheinen wie Lichter in dieser Welt. Die Welt versteht dann zwar nach wie vor nichts von unserer Beziehung zu Gott, aber wir spiegeln etwas wider von dem, was der Herr Jesus uns vorgelebt hat. Und dazu sind wir hiergelassen. Und dann wird man uns auch unterscheiden können von der Umgebung, in der wir leben. Zur Ehre des Herrn Jesus.