„Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“ Johannes 3,14.15

Der Herr Jesus ist hier mit Nikodemus in der Nacht im Gespräch. Und er macht deutlich, dass die Schriftgelehrten und Pharisäer, weil sie ihn ablehnten, nicht einmal das von ihm annahmen, was er über den natürlichen, über den irdischen Bereich sagte. Wie viel weniger würden sie das Himmlische annehmen?

Und dann kommt der Vergleich, den wir hier gelesen haben. Der Herr nimmt aus dem Alten Testament, aus der Geschichte des Volkes Gottes, die Begebenheit, wo das Volk murrte gegen Mose und gegen Aaron und letztlich gegen Gott, weil sie sich ekeln vor dem Manna (4. Mo 21). Gott hatte diese göttliche Speise aus dem Himmel gegeben, um das Volk in der Wüste zu versorgen. Jeden Tag gab er ihnen Brot aus dem Himmel. Aber das Herz dieses Volkes war nach Ägypten zurückgewandt. Und so murren sie und sagen diesen schrecklichen Ausspruch: „Uns ekelt vor dieser elenden Speise.“ Daraufhin schickt Gott Gericht durch feurige Schlangen unter das Volk. Wer von den Schlangen gebissen wurde, der musste unweigerlich sterben. Aber es gab einen Ausweg!

Und den zeigt Gott Mose, indem er ihm sagt, dass er eine kupferne Schlange machen und sie auf eine Stange setzen sollte. Jeder, der diese Schlange ansah, würde am Leben bleiben. Da gab es solche, die das glaubten, es taten und am Leben blieben, aber auch solche, die nicht glaubten. Sie mussten sterben.

Und jetzt sagt der Herr „Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden.“ Nun, diese kupferne Schlange erinnerte einerseits daran, woher die Sünde kam, nämlich durch die List des Teufels. So kam die Sünde in die Welt. Gleichzeitig wird auch deutlich, dass die Sünde des Volkes letztlich die Ursache für ihren Tod sein würde. Es spricht all das, was wir in diesem Bild sehen, von der Sünde. Wenn wir aber auf dem Stab jetzt die erhöhte kupferne Schlange sehen, dann war diese eine „tote“ Schlange. Das weist darauf hin, dass Gott das Böse verurteilt und gerichtet hat. Das hat er getan an seinem eigenen Sohn, als der Herr Jesus am Kreuz auf Golgatha unsere Sünden auf sich nahm und zur Sünde gemacht wurde. Und vorausblickend auf dieses Werk am Kreuz macht der Herr Jesus diesen Vergleich, dass er – ebenso wie diese Schlange auf den Stab erhöht wurde durch Mose – erhöht werden würde auf das Kreuz.

Doch jetzt kommt der entscheidende Unterschied. Das, was der Herr Jesus tun würde, würde weitaus überragender, ja einzigartig und unvergleichlich sein. Denn damals heilte der Blick auf diese erhöhte Schlange von der körperlichen Krankheit. Die Menschen mussten in diesem Moment nicht sterben, sie blieben am Leben. Aber später sind sie natürlich gestorben. Aber der Blick des Glaubens auf Christus, der Glaube an sein Werk, rettet vor dem ewigen Verlorensein. Er gibt ewiges Leben, nicht nur Leben für eine Zeit. Dieser Glaube erhält nicht das natürliche Leben, sondern er gibt uns ewiges Leben in Jesus Christus, unserem Herrn. Am Kreuz hat er den Teufel besiegt, den Tod und die Sünde zunichtegemacht und uns zu Gott gebracht. Wie wunderbar ist das doch! Wir dürfen ihm ewig dafür danken, dass er das Gericht über die Sünde auf sich genommen hat und dass wir deshalb frei ausgehen dürfen, ja noch viel mehr, dass wir ewiges Leben haben dürfen.

Der Herr Jesus ist einzigartig und unvergleichlich!